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Unmute: Wie wirkt Sprache, wenn sie nichts bedeutet?

Drei Tänzer*innen stehen für das Stück „Unmute“ auf der minimalistisch gestalteten Bühne des FFT Düsseldorf.
(Foto: Eti Steinberg )

Sprache wird sichtbar und Bewegung hörbar gemacht. Im FFT Düsseldorf thematisiert Keren Levi mit „Unmute“ den Wunsch nach Kommunikation.

Die israelische Choreografin Keren Levi und der zyprische Komponist Yannis Kyriadikes lassen Körper und Klänge miteinander verschmelzen. In „Unmute“ bringen sie drei Tänzer*innen der Company NeverLike und zwei Musiker*innen des Ensembles Slagwerk Den Haag auf die Bühne, deren Bewegungen über Sensoren in Klang übersetzt werden. Heraus kommen Klänge, die zunächst an eine futuristische, nicht eindeutig identifizierbare Sprache erinnern.

Tatsächlich stammt das Klangmaterial aber aus dem „Endangered Languages Archive“ der Universität London, in dem über 450 Sprachen erfasst wurden, die vom Aussterben bedroht sind, also immer weniger gesprochen werden. In „Unmute“ werden die Klängen durch die Bewegungen der Tänzer*innen neu ausgesteuert, der Sprache wird ihre Bedeutungsebene entzogen. Die Zuschauer*innen dieser abstrakten Performance müssen sich also nicht darauf konzentrieren, was die artikulierten Klänge bedeuten. Viel eher geht es um den Wunsch nach Kommunikation, der der Sprache auch abseits von konkreten Inhalten innewohnt. Auf der Bühne bringen die Darsteller*innen ihn durch ihre Bewegungen und Klänge zum Ausdruck.

Für Levi stellt „Unmute“ das Neueste in einer Reihe von Werken dar, die sich mit den Themen Klang und Körper auseinandersetzen. Zuletzt hat sie sich mit den Stücken „Footnotes“ und „Departing Landscapes“ der Musik des Avantgarde-Komponisten Morton Feldman gewidmet.

„Unmute“ wird am 25. und 26. September um jeweils 20 Uhr im FFT Juta in Düsseldorf aufgeführt. Weitere Informationen zu dem Stück sowie Tickets gibt es auf der Website des FFT.

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