Filme, Bücher, Games und mehr: Die besten Horror-Tipps für Halloween
Halloween steht vor der Tür, und Horrorfans kommen zusammen, um sich wohlig zu gruseln. Wir haben die besten Filme, Serien, Bücher, Games und mehr gesammelt.
Der Herbst ist da, der Sommer endgültig vorbei. Für viele ein Grund zur Trauer, für andere allerdings das Gegenteil. Immerhin steht am Ende des Oktobers einer der spannendsten Feiertage an: Halloween. Nein, in Sachen Deko, Musik oder Essen kann es nicht mit Weihnachten mithalten. Aber der Feiertag und der Monat im Allgemeinen bieten mehr als genug Gelegenheit, sich dem Horror in all seinen Formen zu widmen. Für viele Fans ist es eine der besten Zeiten des Jahres – und passt perfekt zu dem grauen Wetter, bei dem es sich ohnehin am besten zu Hause bleiben lässt. Egal, ob ihr euch euren Horror-Kick am liebsten im Kino holt, vor dem Computer oder mit einem Buch auf dem Sofa: Wir haben garantiert den richtigen Tipp für euch.
Dämonen und Geister: Die besten Horrorfilme des Jahres
Filme sind wohl immer noch die größte Domäne des Horror – es gruselt sich einfach am besten im Kino. Das zeigt sich auch daran, dass alle hier gesammelten Filme in diesem Jahr erschienen ist, was für die anderen Medienarten nicht unbedingt gilt. Und entsprechend groß ist die Auswahl: von blutigen Thrillern über übernatürliche Found-Footage-Filme bis hin zu kindgerechten Horrorkomödien.
Longlegs
Kaum ein Film, unabhängig vom Genre, hat in diesem Jahr so viel Hype generieren können wie „Longlegs“. Das hat vor allem an der überaus effektiven Marketingkampagne gelegen, die mit kryptischen Trailern sehr wenig eigentliche Handlung preisgegeben, dafür aber umso gruseligere Vibes erzeugt hat. Im Vorfeld wussten Fans lediglich, dass es um einen Serienmörder gehen würde – gespielt von niemand anderem als Nicolas Cage, was zusätzlich die Neugier verstärkt hat. Als „Longlegs“ dann in die Kinos gekommen ist, war der Ansturm entsprechend groß. Ob es sich dabei wirklich um den schaurigsten Film des Jahres handelt oder der Hype dann doch zu groß war, könnt ihr in unserer Kritik des Films lesen.
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Late Night with the Devil
Auch „Late Night with the Devil“ hat schon vor dem Kinostart eine Menge Aufmerksamkeit erregt. Verständlich, lässt die Prämisse allein doch alle Horrorherzen höher schlagen: ein Found-Footage-Film, der vorgibt, die Aufnahme einer fiktiven US-Talkshow zu sein. An Halloween im Jahr 1977 will Moderator Jack Delroy (David Dastmalchian) die Zuschauerquote durch eine besondere Sendung in die Höhe treiben, in der er ein junges Mädchen interviewt, das angeblich von einem Dämon besessen ist. Dass das nicht lange gut geht, ist klar – und so liefert „Late Night with the Devil“ zwar keine großen Überraschungen, dafür aber beste Horrorunterhaltung in handlichen 93 Minuten.
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Beetlejuice Beetlejuice
Horror ist nicht gleich Horror – gerade die Kombination mit anderen Genres kann besonders spannend sein. War „Beetlejuice“ aus dem Jahr 1988 wirklich eine Horrorkomödie, oder eher ein Fantasy-Film oder gar eine Vorstadt-Satire? Egal: Tim Burtons Film ist längst ein Klassiker für Filmliebhaber:innen aus mehreren Generationen. 36 Jahre später ist Michael Keaton für „Beetlejuice Beetlejuice“ nun in der Hauptrolle als Poltergeist in die Kinos zurückgekehrt. Und nicht nur er, auch Tim Burton, die zweite Hauptdarstellerin Winona Ryder und Schauspielerin Catherine O’Hara sind wieder mit von der Partie – neben neuen Talenten wie Jenna Ortega. Horror und Humor kombiniert – ein Rezept für die ganze Familie.
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Serien, die uns an Halloween das Fürchten lehren
Nicht nur auf der Kinoleinwand, auch auf dem kleinen Bildschirm gibt es jede Menge Horror zu sehen. Allerdings ist die Auswahl hier nicht ganz so groß – vielleicht, weil sich die erforderliche Spannung nicht so einfach über mehrere Episoden hinweg halten lässt. Deshalb sind die von uns ausgewählten Serien, anders als die Filme, nicht erst in diesem Jahr erschienen – was gute Nachrichten sind, denn im Zweifelsfall heißt es, dass es mehr Staffeln zu genießen gibt.
The Walking Dead
Gerade, als alle dachten, das Zombie-Genre sei endgültig tot, ist es seinem Grab entstiegen – in der Form der Serie „The Walking Dead“, die erstmals im Jahr 2010 im Fernsehen lief. Schon bald wurde die postapokalyptische Comicadaption zu einer der erfolgreichsten Serien der Geschichte, mit einer riesigen Fangemeinde und insgesamt elf Staffeln. Die Hauptserie ist zwar seit 2021 vorbei, doch die Handlung wurde in diversen Spin-offs fortgeführt. Erst im Februar 2024 lief mit „The Walking Dead: The Ones who live“ das sechste Spin-off, das das Ende der Geschichte von Serienheld Rick Grimes (Andrew Lincoln) erzählt.
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Midnight Mass
Serienschöpfer Mike Flanagan hat sich vor allem mit Adaptionen einen Namen gemacht, darunter seine „Haunting“-Reihe, eine Verfilmung der „Shining“-Fortsetzung „Doctor Sleeps Erwachen“ und zuletzt seine Version von Poes „Der Untergang des Hauses Usher“. Doch die Miniserie „Midnight Mass“ von 2021 hat keine Vorlage und ist deshalb vielleicht Flanagans persönlichstes Werk, in dem er sich auf innovative Weise mit seinem Alkoholismus ebenso auseinandersetzt wie mit seiner katholischen Erziehung – auch wenn der Einfluss von Stephen King weiterhin deutlich spürbar ist. Das Resultat: eine so schaurige wie dramatische Geschichte über eine kleine Inselgemeinde, die durch das Auftauchen eines mysteriösen Pfarrers durcheinandergebracht wird.
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Hannibal
Spätestens seit der Verfilmung von „Das Schweigen der Lämmer“ gehört der kannibalische Serienmörder Hannibal Lecter zu den großen menschlichen Monstern des Kinos. Eine Serienadaption, die vor seiner Festnahme in „Roter Drache“ spielt, klingt zunächst mindestens unnötig – doch die von Bryan Fuller realisierte Show, die ab 2013 in drei Staffeln gedreht wurde, erwies sich als überraschend effektiv.
Im Zentrum steht die Beziehung zwischen Lecter (Mads Mikkelsen) und FBI-Profiler Will Graham (Hugh Dancy), der nicht weiß, dass sein Freund Hannibal heimlich Leute ermordet und isst. Besonders bemerkenswert: die homoerotische Spannung zwischen Lecter und Graham – und der schaurig-schöne Look der Serie, der selbst brutalste Verbrechen wie Kunst aussehen lässt. Vor zwei Jahren gab es mit „Clarice Starling – Das Erwachen der Lämmer“ eine weitere Serie, die in demselben Universum spielt, die jedoch weder in Sachen Handlung noch Qualität an „Hannibal“ herankommt.
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Heulen und Zähneknirschen: Alben, die aus Horror Musik machen
Musik ist nicht unbedingt ein narratives Medium, und insofern sind Alben, die man uneingeschränkt als Horror kategorisieren könnte, vergleichsweise selten. Trotzdem gibt es Platten, die für die passende Gruselatmosphäre sorgen. Dabei kann es sich schlicht um den Soundtrack zu einem Horrorfilm handeln, um ein Konzeptalbum über ein düsteres Thema oder einfach um Songs, die rein musikalisch für Gänsehaut sorgen. Und natürlich gibt es mit Musikrichtungen wie Death Metal ganze Genres, die eng mit Horror verwoben sind …
„Anthology I & II“ von John Carpenter
Klar, das ist irgendwie ein bisschen geschummelt. Immerhin handelt es sich bei diesen beiden Alben von Regisseur John Carpenter einfach um die Soundtracks zu seinen klassischen Filmen, die größtenteils ebenfalls von Carpenter stammen. Aber weil eben auch Horrorklassiker wie „Halloween“, „The Thing“ oder „The Fog – Nebel des Grauens“ darunter sind, sind sie eben auch bestens geeignet, für unheimliche Stimmung zu sorgen. Während „Anthology: Movie Themes 1974–1998“ Carpenters wohl bekannteste Kompositionen versammelt, gibt es auf dem letzten Jahr erschienenen zweiten Teil „Anthology II (Movie Themes 1976-1988)“ eine Auswahl von persönlichen Lieblingsstücken des Regisseurs zu hören.
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„There existed an Addiction to Blood“ und „Visions of Bodies being burned“ von clipping.
Mit zwei Alben, die 2019 und 2020 erschienen sind, hat sich das experimentelle HipHop-Trio clipping. dem Horrorcore zugewandt. Dabei vermeidet es zu großen Teilen gängige Klischees: Statt schwarzem Humor und brutalen Gewaltfantasien gibt es detaillierte, präzise von Daveed Diggs gerappte Geschichten über Monster, Geister und Mörder. Neben den industriellen, komplexen Beats sind es auch die politischen Untertöne, die die beiden Platten so spannend machen, denn Diggs nimmt sich auch ernste Themen wie Polizeigewalt, Lynchmorde oder Misogynie vor. Dabei ist „Visions of Bodies being burned“, der zweite Teil der kurzen Reihe, der etwas eingängigere.
Jetzt „There existed an Addiction to Blood“ und „Visions of Bodies being burned“ von clipping. hören: Auf Spotify streamen
„Ignore Grief“ von Xiu Xiu
Wem selbst die aggressiven Beats von clipping. zu zahm sind, kann sich mit diesem 2023 erschienenen Album von Xiu Xiu noch tiefer in bedrohlichen Klanglandschaften verlieren. Schon 2019 hatte sich die US-Band mit „Girl with Basket of Fruit“ einem düsteren, absichtlich desorientierenden Sound verschrieben, zu dem sie mit „Ignore Grief“ zurückgekehrt ist. In den Texten geht es teilweise um wahre Begebenheiten, teilweise um ausgedachte Geschichten, immer aber um verstörende Themen: Kindesmissbrauch, Mord, Drogensucht, Suizid. Stellenweise treiben Xiu Xiu diesen Stil so weit, dass das Album mehr nach Dark Ambient klingt als nach einer Band. So ist „Ignore Grief“ sicher nicht etwas für alle Hörer:innen, aber wenn ihr neugierig geworden seid, hört einfach selbst einmal rein.
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Schreckliche Seiten: Die besten Horror-Bücher
Im Vergleich mit Filmen haben es Bücher im Allgemeinen schwerer, uns Angst zu machen. Es gibt keine Musik, um die Spannung zu steigern, und keine Möglichkeit, einen Jumpscare einzubauen. Im Ausgleich können die Bilder, die ein gruseliges Buch im Kopf entstehen lässt, umso stärker wirken, weil sie aus unserem eigenen Bewusstsein – oder Unterbewusstsein – stammen. Der Aufwand mag höher sein, doch oft lohnt es sich, auch zwischen Buchrücken den Schauerfaktor zu suchen. Hier sind ein paar Empfehlungen.
Irgendwas von Stephen King
Der unbestrittene Meister des gedruckten Horrors, und das seit vielen Jahrzehnten. Bei der hohen Rate, mit der King seine Bücher raushaut, lohnt es sich kaum, ein einzelnes Werk zu isolieren – über die Jahre hat er genug Bücher geschrieben, dass für fast alle etwas dabei sein sollte. Nicht ohne Grund sind gleich mehrere der einflussreichsten Horrorfilme aller Zeiten King-Adaptionen. Ob man sich also einen Klassiker wie „Carrie“, „Es“ oder „Shining“ vornimmt oder ein neueres Buch, bleibt ganz der individuellen Präferenz überlassen. Wir finden allerdings: Kürzere Geschichten sind oft gruseliger als lange Romane, weil mehr Details offenbleiben. Da kommt uns die Sammlung „Ihr wollt es dunkler“ gerade recht …
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„Slade House“ von David Mitchell
Auch „Slade House“ ist eher ein kurzes Buch, gerade im Vergleich mit David Mitchells anderen Romanen. Wer den englischen Autor kennt, weiß, dass seine Bücher – ähnlich wie die von King – oft auf diverse Weisen miteinander verbunden sind. In „Slade House“ (2014) geht es, wie schon in dem ein Jahr früher erschienenen „Die Knochenuhren“, um den Kampf zwischen zwei Gruppen unsterblicher Menschen. Doch vor allem geht es um das titelgebende Haus, in dem in regelmäßigen Abständen Menschen verschwinden, angefangen im Jahr 1979. Erst nach und nach wird klar, wer hier sein Unwesen treibt – und warum.
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„Die nicht sterben“ von Dana Grigorcea
So originell wie Dana Grigorcea ist kaum jemand mit dem Vampirmythos umgegangen. Die Autorin mit Wurzeln in Rumänien und der Schweiz hat in „Die nicht sterben“ die wahre Geschichte von Vlad III. Draculea, der einst Bram Stoker als Inspiration für Dracula gedient hat, mit einem modernen Vampirmärchen und zugleich einer politischen Auseinandersetzung mit dem postkommunistischen Rumänien verbunden. Als im Heimatdorf der Ich-Erzählerin ein Skelett gefunden wird, dass Drăculea gehören könnte, wird der verarmte Ort zur Touristenattraktion. Doch schon bald wird sie Zeugin übernatürlicher Ereignisse …
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Grusel aus der Ego-Perspektive: Horror-Games vom Feinsten
Sorgen Bücher oft für subtileres, dafür aber langanhaltendes Grauen, sind Games vielleicht besser als jedes andere Medium dafür geeignet, uns die nackte Angst spüren zu lassen. Klar, oft sind wir in der Ego-Perspektive unterwegs und damit noch unmittelbarer Teil des Horrors als selbst vor der Kinoleinwand. Aber auch Spiele mit ganz anderer Mechanik haben ihren eigenen Reiz – durch die interaktive Ebene fühlt sich eben alles persönlicher an, auch die bedrohliche Atmosphäre eines guten Horror-Games. Hier sind drei sehr unterschiedliche Highlights.
Silent Hill 2
Noch immer ist das Original aus dem Jahr 2001 ein absoluter Klassiker, an dem sich bis heute Spiele orientieren. Als eines der ersten erfolgreichen Spiele hat „Silent Hill 2“ psychologische Aspekte mit Survivalhorror kombiniert. Entsprechend hoch war die Skepsis, als die polnische Firma Bloober Team ein Remake angekündigt hat, das im Oktober 2024 erschienen ist. Doch kurz nach dem Erscheinen wird auch das neue „Silent Hill 2“ sehr gefeiert. Ein Nachteil: Das Original ist nicht unbedingt leicht zu finden, dafür gibt es das Remake auf Steam.
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Alien: Isolation
Die „Alien“-Reihe hat eines der ikonischsten Horrormonster überhaupt hervorgebracht und lockt bis heute massenhaft Fans in die Kinos. Schon seit den 80ern gab es Versuche, daraus auch ein Videospiel zu machen, doch erst „Alien: Isolation“ von 2014 hat es geschafft, die Atmosphäre des Originalfilms von 1979 einzufangen – und das titelgebende Ungeheuer wieder absolut furchteinflößend wirken zu lassen. Spieler:innen finden sich in einer Raumstation wieder und werden von einem Alien gejagt, gegen das sie keine Chance haben, die einzige Hoffnung liegt in der Flucht. Besonders beeindruckend ist auch heute noch die KI, die das Alien steuert und es zu einem wahrhaft unvorhersehbaren Gegner macht.
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Anchorhead
Nach den zwei Grafik-Blockbustern, entwickelt von großen Teams mit hohem Budget, hier noch das andere Ende des Spektrums: „Anchorhead“ ist ein Textabenteuer, das 1998 von einem einzigen Entwickler veröffentlicht wurde. Klar, für viele heutige Gamer:innen ist das Spielprinzip, das ausschließlich aus Text besteht, erst einmal gewöhnungsbedürftig, und einige Puzzles sind extrem knifflig. Doch wer sich damit arrangiert, wird mit eienr der besten Lovecraft-Hommagen überhaupt belohnt. Auf Steam gibt es mittlerweile eine leicht geupdatete und illustrierte Version, doch auch das Original lässt sich online noch finden – und zwar komplett kostenlos.
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