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Stay positive

Flawes
(Foto: Eva Pantel)

Das Londoner Trio FLAWES strotzt nur so vor guter Laune. Doch nach 2020 ist das nicht so einfach wie früher.

JC, Freddie, Huss, ihr klingt mit jedem Projekt fröhlicher. Wie kommt das?

Josh „Huss“ Hussey: Ich glaube, das war einfach die natürliche Evolution unserer Musik. Als Band entwickelt man sich immer weiter und findet dauernd neue Wege, um sich auszudrücken. Wir sind sehr positive, fröhliche Leute, also fängt die Musik wohl unsere Persönlichkeit besser ein als früher.
Freddie Edwards: Auch, als wir noch zurückgelehnter klangen, kamen die größeren Momente bei Konzerten immer am besten an. Und je mehr wir auf Tournee unterwegs sind, desto klarer wird uns, dass die gutgelaunten Teile uns am besten gefallen!

Was vermisst ihr am Touren am meisten?

Josh „JC“ Carruthers: Liveauftritte sind der Hauptgrund, warum wir machen, was wir machen. Bevor wir FLAWES gegründet haben, waren wir alle Studiomusiker für andere Künstler*innen. Darum fühlen wir uns beim Livespielen einfach am wohlsten. Es gibt kein besseres Gefühl, als eine Menschenmenge deine eigenen Songs singen zu sehen.

Ist es in letzter Zeit schwieriger, optimistisch zu bleiben?

Carruthers: Natürlich war es nicht gerade toll, dass Covid-19 all unsere Pläne über den Haufen geworfen hat. Aber wir konnten direkt wieder zum Schreibtisch zurück. Die EP „Reverie“ ist das Ergebnis. Wir drei sind von Natur aus sehr optimistisch. Ich glaube, unser Umgang mit der Musikindustrie und ihren Höhen und Tiefen hat uns gelehrt, sich schnell anzupassen und aus jeder Situation das Beste zu machen.

Mit eurer Musik können eure Fans dem Alltag entkommen. Habt ihr Angst, auf den Eskapismus festgelegt zu werden? Würdet ihr gern mal erster oder zynischer klingen?

Carruthers: Ich mag es nicht, den Schreibprozess mit Regeln einzuschränken oder zu sagen: Lasst uns heute eine bestimmte Art von Song schreiben. Stattdessen versuche ich, den Song sich quasi von selbst schreiben zu lassen. Ich glaube, als inhärent optimistischer Mensch tendiere ich unbewusst zu positiveren Themen. Aber man soll niemals nie sagen – wer weiß, was die Zukunft bringt.

Als Experten in Sachen Positivität: Wie behält man in schweren Zeiten die Hoffnung?

Edwards: Es ist zweifellos eine herausfordernde Zeit für uns alle! Es hilft, zu wissen, dass alle in derselben Situation sind: Wir sitzen alle im selben Boot. Die Pandemie zwingt uns, innezuhalten, über unser Leben nachzudenken und hoffentlich ein paar Dinge zu finden, die verbessert werden können. Ich habe das Laufen für mich entdeckt, es tut Wunder für meine geistige Gesundheit. Regelmäßiger Kontakt mit Familie und Freunden ist natürlich auch essenziell.

Reverie ist gerade erschienen.

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