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Förderpreis Komische Literatur 2024 für Nele Pollatschek

Portraitfoto Nele Pollatschek, die den Förderpreis Komische Literatur 2024 erhält
(Foto: Urban Zintel)

Die Stadt Kassel und die Stiftung Brückner-Kühner sprechen Nele Pollatschek („Kleine Probleme“) den mit 3000 Euro dotierten Förderpreis Komische Literatur 2024 zu.

Nele Pollatschek wird mit dem Förderpreis Komische Literatur ausgezeichnet

Die 35-jährige Autorin Nele Pollatschek erhält im Jahr 2024 den Förderpreis Komische Literatur zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung wird auf Vorschlag von Verlagen gemeinsam von der Stiftung Brückner-Kühner und der Stadt Kassel verliehen. Der Preis geht jährlich an Autorinnen und Autoren, die sich noch in einer relativ frühen Phase ihres literarischen Schaffens befinden und auf hohem künstlerischen Niveau das Komische gestalten.

Begeistert vom Komik-Talent der Autorin

Gut 40 Verlage hatten Vorschläge für den Preis eingereicht. Dieses Jahr konnte sich der in Berlin ansässige Galiani-Verlag mit seiner Autorin durchsetzen. Nele Pollatschek veröffentlicht Erzählprosa sowie journalistische Kommentare und Essays und brachte zuletzt im Sommer 2023 beim Verlag Galiani ihren zweiten Roman „Kleine Probleme“ heraus, der es bereits auf die Spiegel-Bestsellerliste geschafft hat. Der Stiftungsrat zeigte sich in seiner Eigenschaft als Jury begeistert vom Komik-Talent der Autorin.

Worum geht es in Nele Pollatscheks aktuellem Bestseller „Kleine Probleme“?

Lars ist 49 und angehender Schriftsteller. Die Stille zwischen den Jahren wollte er eigentlich dafür nutzen, all das zu erledigen, was in den letzten Jahrzehnten liegen geblieben ist: das Manuskript, das zum Bestseller werden soll, und noch vieles anderes … Aber die Woche Auszeit ist im Nu vorbei – Silvester naht, aber Schreibtisch, Haus und Leben sind chaotischer denn je. Als Lars sich daran macht, die Punkte auf seiner To-do-Liste abzuarbeiten, kommt es ihm vor, als müsse er nicht nur sich selbst, sondern eine ganze Welt neu erfinden.

Der Stiftungsrat begründet seine Entscheidung für Nele Pollatschek:

Nele Pollatschek besticht in ihren Romanen, Essays und Zeitungstexten durch Scharfsinn, Einfallsreichtum, präzise Gestaltung und zugleich Leichtigkeit. Ihre originelle Erzählkunst entfaltet dabei ein bedeutendes komisches Talent. Schon in der satirischen und temporeichen Familientragödie ihres Debüts „Das Unglück anderer Leute“ beweist sie dieses Können mit Sprachlust und hervorragendem Timing. Ihr jüngster, konzeptuell und stilistisch außergewöhnlicher Roman „Kleine Probleme“ beeindruckt mit seiner skurrilen Spannung zwischen Alltäglichem und Existenziellem und seiner Komik des Aufschiebens und Scheiterns. Auch als Journalistin und Essayistin ist Nele Pollatschek geistreich, eloquent und furchtlos. Bei all dem vermittelt ihr literarischer Humor die Hoffnung auf die Veränderbarkeit des Menschen.“

Nele Pollatschek, geboren 1988 in Berlin, hat Englische Literatur und Philosophie in Heidelberg, Cambridge und Oxford studiert, wo sie 2018 promoviert wurde. 2016 hat sie ihren Debütroman „Das Unglück anderer Leute“ veröffentlicht, eine Tragikomödie über eine jüdische Patchwork-Familie. 2020 ist das Sachbuch „Dear Oxbridge“ (2020) erschienen, in dem sie mit abgründigem Humor ihre Liebe zu England reflektiert. Zuletzt hat Nele Pollatschek 2023 mit „Kleine Probleme“ einen Roman über den Versuch eines Schriftstellers veröffentlicht, sich das Aufschieben abzugewöhnen. Nele Pollatschek schreibt für das Feuilleton der Süddeutsche Zeitung.

Der Förderpreis wird am 9. März 2023 im Kasseler Rathaus gemeinsam mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor vergeben, den Joachim Meyerhoff erhält.

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