„Foundation“ auf Apple TV+ – Jared Harris tobt sich aus
Auf Apple TV+ geht jetzt die Science-Fiction-Serie „Foundation“ in die zweite Staffel. David S. Goyer verfilmte den Stoff von Isaac Asimov.
„Foundation“: Bildgewaltig, aber ohne philosophischen Tiefgang
Die teuerste Serie von Apple TV+, die vor zwei Jahren bei ihrem Start stark in der Kritik stand, geht in ihren zweiten Durchgang: „Foundation“ spielt jetzt über 100 Jahre nach dem Ende von Staffel 1. Vor allem Jared Harris („Chernobyl“) darf sich in der Rolle des Zukunftsforschers Hari Seldon in den ersten beiden gesichteten Folgen gewaltig austoben, was das frühere Mitglied der Royal Shakespeare Company sichtlich genießt und auskostet. „Foundation“ ist auch in der zweiten Staffel eine enorm bildgewaltige Verfilmung der gleichnamigen Trilogie des weltbekannten Science-Fiction-Autors Isaac Asimov. Showrunner der Serie ist David S. Goyer. Letzterer machte sich bereits einen Namen, als er für die Batman-Trilogie der Nolan-Brüder gemeinsam mit diesen die Bücher schrieb.
Wie gesagt: Die Geschichte vom Zerfall eines riesigen Reiches, das von einer Dynastie an Herrschern regiert wird, setzt sich 100 Jahre nach der ersten Staffel fort – ein Millisekunde ist das, gemessen an den Zeitspannen, in denen der von Jarred Harris gespielte Psychohistoriker und Zukunftsforscher Dr. Hari Seldon denkt. Der hat nämlich in der ersten Staffel den drei Herrschern – es leben immer drei Generationen von Klonen der Herrscher gleichzeitig: Brother Dawn, Brother Day und Brother Dusk – prophezeit, dass ihr Reich demnächst ganz langsam kollabieren wird. Der von Lee Pace gespielte Brother Day (er ist der Aktive der Drei) hat das gar nicht gut gefunden, und da der Bote immer der Böse ist, fiel auch Seldon in Ungnade. Letzterer hatte damals die Mathematikerin Gaal Dorinick (Lou Llobell), die seine Berechnungen zum Zerfall der Zivilisation bestätigte, inzwischen aber Seldons Gegenspielerin ist.
Man kann sich beim Erklären der Handlung in Einzelsträngen verirren. Deshalb nur kurz was zur Rezeption der Serie „Foundation“ seit dem Start der ersten Staffel: Ihr wird von den Anhängern der reinen Lehre Isaac Asimovs vorgeworfen, den tiefgründigen philosophischen Ansatz der Psychohistorie zugunsten einer plakativen, bildgewaltigen Geschichte über Bord geworfen zu haben. Doch wer Asimovs Wälzer nicht gelesen hat, wird diesen Aspekt auch nicht vermissen, zumal die Serie auch wirklich extrem bildmächtig rüberkommt. Bleibt abzuwarten, wie sich die Geschichte vom Zerfall einer intergallatktischen Zivilisation ohne diese gedankliche Tiefe fortentwickelt.