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„Harter Fall“ von Frank Göhre

Buchcover „Harter Fall“ von Frank Göhre

Kurz vor seinem 80. Geburtstag beweist Frank Göhre mit „Harter Fall“, dass er noch immer der King des Kiez-Crime ist.

Frank Göhre zeigt mit „Harter Fall“, wie man früher in Hamburg mit wohldosierter Gewalt noch die Miete drücken konnte.

„Harter Fall“ von Frank Göhre ist unser Krimitipp der Woche

Ende 1970er, als es noch Schneekatastrophen-Winter gegeben hat: In Hamburg ist’s arschkalt. Nur weg von hier. Mal so lässig leben wie die Typen im Kultfilm „The Harder they come“, der im Abaton-Kino läuft. Also D-Mark zu Dollars, und ab nach Jamaika: Rastafaris gucken, Rum Punsch unter karibischer Sonne und entspannt eine Tütchen Gras am Strand. Die Abiturienten Jan und Torsten machen mit KFZ-Peter den Abflug – und auf dicke Hose. Die 16-jährige Dänin Kirstin trampt bis Bahnhof Dammtor und hängt später tot auf einem Spielplatz. Ermittler Hinnerk will wissen, warum, er hat leichte RAF-Paranoia. Bonnie dreht auf dem Kiez was mit Karate-Kalle: Weißen Schnee in fette Kohle verwandeln, die Nasen der Werbefuzzis pudern. Elvis, der Peepshow-Hesse, Miami-Paul und die Angels spielen da nicht mit. Jungsozi Ingo will nicht hinterm Fischmarkt bei den Fischen landen. Verpfuschte Träume der Generation Loser. Wer noch alle Finger hat, hält die Roth-Händle dazwischen.

Das Leben als harte Nummer. Sätze wie Handkantenschläge, zackig auf den Punkt und immer dorthin, wo es wehtut. Der Sound stimmig wie direkt aus dem „Pö“. Krimipreisträger Frank Göhre ist kurz vor seinem 80 Geburtstag immer noch der King des Kiez-Crime. Und er zeigt, wie man früher in Hamburg mit wohldosierter Gewalt noch die Miete drücken konnte …

Mit „Harter Fall“ hat es Frank Göhre auf unsere Liste der besten Krimis im November 2023 geschafft.

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