„Free European Song Contest“: Stefan Raabs Ersatz für den ESC steigt im Mai
Der „Eurovision Song Contest“ findet 2020 nicht wie geplant in Rotterdam statt. Stefan Raab präsentiert ein Alternativprogramm – mit ESC-Gewinnerin Conchita Wurst.
Der alljährliche „Eurovision Song Contest“ ist längst Kult – nicht trotz, sondern wegen der schrillen Kostüme und der kitschigen Musik. Seit 1956 messen sich die Staaten Europas im Singen, Tanzen und Komponieren. Dieses Jahr wurde der Wettbewerb, eigentlich für den Mai in Rotterdam geplant, zum ersten Mal in seiner Geschichte ausgesetzt. Traurig, fanden das nicht nur die Fans – sondern auch Stefan Raab. Deshalb stellt der Moderator in Zusammenarbeit mit ProSieben ein Ersatzprogramm auf die Beine: Der „Free European Song Contest“ findet am 16. Mai in Köln statt.
Das Modell ist dabei sehr nah am ESC: Künstler*innen aus ganz Europa präsentieren ihren Song, das Publikum entscheidet am Ende, wer gewinnt. Nur die große Halle fällt beim „FreeESC“ weg; stattdessen treten die Musiker*innen im Kölner Studio auf. Alles wird live aufgenommen und auf ProSieben übertragen. Wie viele andere Konzerte in diesem Jahr kann der FreeESC also zu Hause genossen werden.
Conchita Wurst und Steven Gätjen moderieren
Obwohl Raab, der 2005 bereits den „Bundesvision Song Contest“ erfunden hat, die Show produziert, übernimmt er nicht die Moderation. Die teilen sich stattdessen Conchita Wurst, die 2014 den ESC in Kopenhagen für Österreich gewonnen hat, und Steven Gätjen. Der Moderator präsentiert unter anderem die deutsche Ausstrahlung der Oscarverleihung. Wurst und Gätjen seien „die perfekte Wahl“, sagt ProSieben-Chef Daniel Rosemann. „Conchita begeisterte Millionen Menschen mit seinem ESC-Auftritt und gewann den Contest. Niemand steht besser für diesen europäischen, musikalischen Gedanken. Steven ist auf den großen Galas dieser Welt zu Hause und der perfekte Gastgeber mit herausragender Live-Erfahrung.“
Der „Free European Song Contest“ soll, wie der ESC selbst, die musikalische Verbundenheit und Harmonie der europäischen Länder deutlich machen. Aber vollkommene Harmonie wollen Raab und seine Mitstreiter dann doch nicht. Denn der FreeESC ist nicht die einzige Alternative zum ESC, die am 16. Mai zu sehen sein wird. In der ARD wird gleichzeitig „Europe Shine a Light“ laufen – der offizielle Ersatz der Veranstalter. Raab und ProSieben sind allerdings sicher, dass sie die Quoten der Konkurrenz übertreffen werden. mj