Gerhard Henschel: SoKo Heidefieber
Ein Mörder bringt Lokalkrimiautoren nach deren Mordmethoden um. Gerhard Henschels neuer Krimi hat einen verdammt hohen Body Count – und macht noch mehr Spaß!
Als Armin Breddeloh nach einer Lesung in Bad Bevensen mit durchgeschnittener Kehle und ausgerissenen Augäpfeln im örtlichen Teich gefunden wird, ist das für Hauptkommissar Gerold und Kommissarin Fischer erst der Anfang.
Ein Serienmörder bringt Lokalkrimiautoren nach deren Mordmethoden um: Schriftsteller werden auf der Hallig Norderoog von Wölfen gerissen, in Münster gefoltert, ermordet und in einem Eisenkäfig an den Turm der Lambertikirche gehängt oder in St. Moritz in der Badewanne mit der Mikrowelle gegrillt. Kurz, Gerhard Henschel hat was gegen das Genre Lokalkrimi.
Im zweiten Handlungsstrang des Romans lässt er mit seinem Freund Frank Schulz den einzigen echten Krimischriftsteller im Buch zu Wort und dann unter die Räder kommen. Als Schulz die Tat des Mörders „angewandte Literaturkritik“ nennt, muss er wegen massiver Anfeindungen untertauchen, und Henschel hat sichtlich Spaß daran, seinen Kumpel zu prüfen wie Gott im Alten Testament Hiob: Er lässt ihn in Griechenland ins Gefängnis werfen, auf der Flucht von einem Killer jagen, in Albanien in eine Drogenfabrik geraten und auf dem Mittelmeer von einem Tornado erfassen. Ein Krimi mit verdammt hohem Body Count und noch mehr Spaß!