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Gil Ofarim vor Gericht: Sänger ist wegen Verleumdung angeklagt

Der Musiker Gil Ofarim
(Foto: Ina Bohnsack)

2021 hatte Gil Ofarim einem Leipziger Hotel Antisemitismus vorgeworfen. Nun beginnt der Prozess gegen ihn.

Der Musiker Gil Ofarim muss sich seit heute, dem 7. November 2023, vor einem Leipziger Gericht verantworten. Die Anklage: Er soll sich der Verleumdung und Falschaussage schuldig gemacht haben. Dabei geht es um einen Vorfall im Oktober 2021. Damals hat Ofarim, der jüdisch ist, ein Video auf Instagram gepostet, in dem er einen Mitarbeiter des Leipziger Hotels Westin beschuldigte, ihn antisemitisch diskriminiert zu haben. 

Nachdem die Äußerungen Ofarims zunächst für Solidaritätsbekundungen mit dem Musiker und Kritik am Hotel gesorgt hatten, wurden später Zweifel an seiner Darstellung laut. Polizeiangaben zufolge habe man keine Beweise für die Anschuldigungen gefunden. Schließlich hat die Leipziger Staatsanwaltschaft Gil Ofarim angeklagt. Der Prozess hat heute begonnen. „Die Staatsanwaltschaft ist der Auffassung, dass die Aussagen, die Gil Ofarim in seinem Video veröffentlicht hat, unzutreffend und aufgrund ihres Inhalts ehrenrührig sind“, sagte Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz laut MDR. Der Hotelmitarbeiter, den Ofarim beschuldigt hat, tritt als Nebenkläger auf und fordert Schadensersatz im Wert von 20 000 Euro.

Gil Ofarim hält bis heute an seiner Aussage fest. Auch das Instagram-Video von 2021 ist nach wie vor auf seinem Kanal zu finden. Für alle Beteiligten gilt bis zum Ende des Prozesses die Unschuldsvermutung.

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