Golden Globes: Preise für Jazz und „Soul“
Chadwick Boseman und Andra Day haben Preise für ihre Rollen als Musiker*innen gewonnen. Und auch der Preis für den besten Soundtrack ging an einen Jazz-Film.
Gestern, am 28. Februar, wurden die diesjährigen Golden Globes verliehen. Und wie die Gewinner*innen zeigen, sind es dieses Mal gleich zwei Filme über Schwarze Musikerinnen, die die Jury überzeugen konnten. Zwar haben sie nicht den Preis für den besten Film gewonnen. Aber die beiden Preise in der Kategorie „Beste*r Hauptdarsteller*in – Drama“ gingen an Andra Day und den verstorbenen Chadwick Boseman. Sie beide hatten in Filmen mitgespielt, die die wahre Geschichte einer US-amerikanischen Musikerin erzählen.
Boseman hat die Auszeichnung für seine Leistung in dem Film „Ma Rainey’s Black Bottom“ erhalten. Der Film erzählt von einer Session der Bluespionierin Gertrude „Ma“ Rainey, gespielt von Viola Davis, in den 19020er-Jahren. Boseman spielt darin den Trompeter in Raineys Band. „Ma Rainey’s Black Bottom“ war Bosemans letzter Film, denn der Schauspieler ist im Sommer 2020 an Darmkrebs gestorben.
Insofern kann die Auszeichnung auch als eine Art Abschiedsgruß an den Schauspieler verstanden werden, der unter anderem als Black Panther im gleichnamigen Marvel-Film bekannt wurde. Boseman hatte seine Diagnose nie öffentlich gemacht, sodass sein Tod für die Fans überraschend kam. Seinen Golden Globe hat seine Ehefrau Simone Ledward Boseman entgegen genommen. „Er würde etwas Schönes sagen“, sagte sie. „Etwas Inspirierendes, etwas, das die kleine Stimme in allen von uns lauter macht, die uns sagt, dass wir es schaffen können, die uns Weitermachen lässt, die uns zu dem zurückruft, was wir zu diesem Zeitpunkt tun sollten.“
Den Preis für die beste Hauptdarstellerin in einem Drama gewann Andra Day für den Film „The United States vs. Billie Holiday“. Der Film zeigt das bewegte Leben der legendären Sängerin, die sich für die Gleichberechtigung Schwarzer Menschen einsetzte. Obwohl sie eine Zeit lang sehr erfolgreich war, starb Holiday verarmt. Andra Day setzte sich mit ihrem Gewinn unter anderem gegen Viola Davis durch, die Ma Rainey gespielt hat.
Ein weiterer Film, bei dem Musik im Zentrum steht, hat bei den Golden Globes 2021 die Auszeichnung für den besten Soundtrack einheimsen können. Es handelt sich um den Pixar-Film „Soul“. Auch hier steht ein Jazzmusiker im Zentrum, der bei einem Unfall stirbt und versucht, seinen Weg ins Leben zurückzufinden. Atticus Ross, Trent Reznor und Jon Batiste haben die Musik zum Film komponiert und konnten den Preis mit nach Hause nehmen. Reznor und Ross haben damit auch gegen sich selbst gewonnen, denn die beiden waren auch für ihren Soundtrack zu David Finchers Film „Mank“ nominiert.