„Kalte Herzen“ von Gunnar Staalesen: Der Wolf ist zurück
Mit „Kalte Herzen“ legt Gunnar Staalesen bereits den 15. Teil seiner Hardboiled-Reihe um Privatdetektiv Varg Veum vor.
„Kalte Herzen“ von Gunnar Staalesen ist unser Krimitipp der Woche.
Frontal erwischt ihn eine Kugel, die nur um wenige Zentimeter sein Herz verfehlt, seine Lunge durchlöchert und ein paar Eingeweide mitreißt, bevor sie sein Schulterblatt zerschmettert. Am Ende von „Todesmörder“ wird Privatdetektiv Varg Veum vermeintlich ins Jenseits befördert. Fans der Langzeitserie haben bei diesem Cliffhanger um Norwegens ersten literarischen Privatdetektiv gebangt, der 1977 wie kaum ein anderer die Nachfolge seiner amerikanischen Kollegen Philip Marlowe und Lew Archer angetreten ist.
Doch Gunnar Staalesen lässt seinen harten Hund im 15. Fall noch nicht sterben. Im Nachfolgeband „Kalte Herzen“ sind zwei Jahre vergangen, es ist mittlerweile 1997 und Varg (norwegisch: „Wolf“) ist angeschlagen, aber mit verheilten Narben und einem dieser neuen Computer zurück in der Hafenstadt Bergen. Wie es sich für einen typischen Hardboiled-Auftakt gehört, betritt eine neue Auftraggeberin sein schmuddeliges Büro: Die Prostituierte Hege Jensen beauftragt ihn, ihre verschwundene Kollegin Maggie zu suchen.
In „Kalte Herzen“ von Gunnar Staalesen findet Privatdetektiv Varg Veum zwei Leichen in einer Tiefkühltruhe und spürt schon bald ein Messer an seiner Kehle.
Varg trifft bei seinen Ermittlungen nicht nur auf Maggies Familie, die ihm die Realitäten des Unterschicht-Milieus vor Augen führt, sondern findet auch zwei Leichen in einer Tiefkühltruhe und spürt schon bald ein Messer an seiner Kehle. Auch wenn er es immer noch schlagfertig mit brutalen Zuhältern aufnehmen kann, trifft ihn die unerfüllte Hoffnung auf eine bessere Gesellschaft wie eine weitere Kugel, die wieder nur knapp an seinem Herzen vorbeischrammt.
„Kalte Herzen“ von Gunnar Staalesen ist unser Krimitipp der Woche. Zuletzt haben wir an dieser Stelle „Die Stunde der Hyänen“ von Johannes Groschupf vorgestellt.