„Hamilton – Staffel 2“: Schwedischer James Bond zurück im ZDF
Hamilton ist zurück! Die zweite Staffel schickt den Superagenten mit seiner neuen Vorgesetzten nach Südfrankreich – ab sofort in der ZDF-Mediathek.
Carl Hamilton (Jakob Oftebro) alias Schwedens emotionslosester Superagent ist zurück. Und natürlich wird wieder wie blöd Jetski gefahren, in pompösen Luxuskasinos mit Knopf im Ohr herumgeschlichen, in von Männern mit Maschinengewehren bewachte Villen in Südfrankreich eingebrochen und ein geheimnisvoller Koffer, der noch geheimnisvollere Zahlencodes beinhalten, von A nach B gebracht. Auch die zweite Staffel der schwedischen Agentenserie Hamilton (ab sofort in der ZDF-Mediathek) liefert wieder das 00-sorglos-Paket.
„Hamilton – Staffel 2“: Ab sofort in der ZDF-Mediathek
Der Auftakt der zweiten Staffel schickt den persönlichkeitsfernen Hamilton nach Toulon, an die Südküste Frankreichs. Er soll bei der Aufklärung eines mysteriösen Todesfalles helfen – der Tote: sein alter Freund und Kollege Ruben Nyholm (Douglas Unger). Gemeinsam mit einer alten Bekannten aus Staffel 1, seiner neuen Vorgesetzten Kristin Ek (Nina Zanjani), stürzt er sich in die Ermittlungen, die zu dem unberechenbaren Technikmogul Jacques Conrad (Xavier Lemaître) führen. Conrad schreibt Bücher über den vermeintlichen Überwachungsstaat, hält krude Kongresse ab und scheint eine neue Weltordnung zu forcieren. Hamilton und Ek nehmen die Fährte auf, geraten zwischen die Fronten der Geheimdienste und können sich im letzten Moment noch aus der Affäre ziehen.
Freunde der leichten Action- und Agentenunterhaltung à la James Bond kommen hier voll auf ihre Kosten. Doch zur Ehrenrettung sollte gesagt sein, dass sich Bond inzwischen über die starren Denkgrenzen des misogynen, wild herumballernden Auto-Freaks hinauswagt – solche Zwischentöne sind bei Hamilton leider Fehlanzeige. Da helfen auch keine selbstironischen Versuche, die den steifen Agentenstreifen brechen sollen, indem Hamilton den popeligen Fiat statt des gewünschten Turbo-Audis bekommt. Zudem bleiben auch die ernstgemeinten Kampfszenen oft halbgar, und die Dialoge, voll von pseudostaatstragenden Floskeln, wirken, verstärkt durch eine miserable Synchronisation, wie eine Karikatur ihrer selbst.
Dass nach getaner Weltrettung der Superagent in sein ausladendes Anwesen zurückkommt, wo die Frau (Felice Jankell) bereits sehnsüchtig und mit Handkuss auf ihn gewartet hat, erinnert dann wieder stark an einen eher anachronistischen Bond. Es bleibt abzuwarten, ob die nächsten drei Folgen vielleicht doch noch eine Überraschung parat halten.