Hans Unstern: Das neue Album „Diven“
Nach sieben Jahren Abstinenz meldet sich Hans Unstern mit einer ganz besonderen Platte zurück: Für „Diven“ hat er die V-Harfe entwickelt.
Seit dem letzten Album von Hans Unstern sind mittlerweile mehr als sieben Jahre vergangen: Auf „The Great Hans Unstern Swindle“ ging es um den Authentizitäts-Irrglauben, um den Wunsch des Menschen nach Lügen, die größer sind als das Leben. Hans Unstern sagt von sich, nicht eine Person zu sein, sondern viele – was selbstverständlich auch für die Fragen nach den Geschlechtern gilt.
Selbstgebaute Instrumente und Gadgets aus Metall und Holz
Für den Nachfolger hat sich Hans Unstern nun sehr viel Zeit gelassen: Bevor es an das Komponieren und das Schreiben neuer Texte ging, hat er sich zunächst gemeinsam mit Simon Bauer als Instrumentebauer verdingt. Für „Diven“ hat er eine spezielle, elektro-akustische Harfe gebaut, die er in Anlehnung an das „V“ in „Diven“ die V-Harfe nennt. Neben der Harfe gibt es weitere selbstgebaute Instrumente und Gadgets aus Metall und Holz, die zum Teil mit einem Bogen gespielt oder durch ein Midi-Interface kontrolliert werden. So schlagen computergesteuerte Hämmerchen auf Blechkörperchen ein, Magneten bringen Harfen-Saiten zum Schwingen und zusammen spielen sie neue Unstern-Lieder.
Mit „Bonbons aus Plastik“ reagiert Hans Unstern auf Helge Schneider
„Was soll das sein, dieses Selbst. Ist das Selbst am ehesten nicht selbst eine ewige Imitation“, heißt es im Opener „Selbstauslöserin“. Mit „Nichtstestotrotzdem“ erinnert er an den biologischen Sachverhalt, dass potenziell jede Brust Milch geben kann, und mit „Bonbons aus Plastik“ reagiert er auf die sexuelle Metaphorik eines Helge Schneider, der einst sein „Bonbon aus Wurst“ gefeiert hat. Bei „Geldmoney“ wird Hans Unstern von Black Cracker unterstützt, mit dem er auch bei der Boiband gemeinsame Sache macht, und das Album endet mit „Cis“, wobei man da an die Tonart, aber auch an Cisgender und somit an Zissexualismus denken kann. cs
„Diven“ erscheint am 24. 4. via Staatsakt.