Zum Inhalt springen

Harry Belafonte wird 95: Musiker und Aktivist

Harry Belafonte
Harry Belafonte ist weit mehr als nur ein Musiker: Hier ist er beim Marsch der US-Bürgerrechtsbewegung auf Washington im Jahr 1963 zu sehen. (U.S. Information Agency. Press and Publications Service. (ca. 1953 - ca. 1978), Public domain, via Wikimedia Commons)

Seine Karriere ist älter als der Rock’n’Roll, doch er ist noch immer am Leben: Harry Belafonte feiert heute seinen 95. Geburtstag.

  • Heute wird der Musiker, Schauspieler und Aktivist Harry Belafonte 95 Jahre alt.
  • Mit Hits wie dem „Banana Boat Song“ oder „Matilda“ wurde er in den 50ern weltberühmt.
  • Seit Jahrzehnten ist Belafonte außerdem als Bürgerrechtler und UNICEF-Botschafter bekannt.

Noch vor dem Durchbruch des Rock’n’Roll war Harry Belafonte schon ein großer Star in den USA. Anfangs ist der vielseitige Musiker mit dem afro-karibischen Stil Calypso bekannt geworden. Seine ersten Hits waren oft karibische Folksongs, darunter der „Banana Boat Song“, den Belafonte mit seiner Version weltbekannt gemacht hat. Weitere Hits waren „Calypso“, „Matilda“ und „Jump in the Line“. Doch auch Songs aus ganz anderen Genres wurden bald zu Markenzeichen, darunter Weihnachtslieder wie „Mary’s Boy Child“ oder das hebräische Volkslied „Hava nagila“.

Belafonte, geboren am 1. März 1927 in New York, hat selbst karibische und jamaikanische Wurzeln. Er ist in Harlem aufgewachsen, hat als Kind aber auch zwischenzeitlich in Jamaika gelebt. Neben seiner Karriere als Musiker hat er auch als Schauspieler gearbeitet. Schon in den 50ern hatte Belafonte seine eigene Fernsehshow. In den frühen 60ern hat er späteren Stars, die damals noch unbekannt in den USA waren, zu mehr Bekanntheit verholfen, darunter Miriam Makeba und dem jungen Bob Dylan. Erst die British Invasion Mitte der 60er hat seine Erfolge nach und nach verringert.

Harry Belafonte: Nicht nur musikalisch eine wichtige Stimme

In späteren Jahren hat Harry Belafonte nicht nur als Künstler, sondern zunehmend auch als politischer Aktivist Bekanntheit erlangt. Schon früh hat er sich klar gegen Rassismus und Kolonialismus positioniert und sich als Bürgerrechtler stark gemacht. So hat Belafonte sich bis 1961 geweigert, im Süden der USA aufzutreten. Er war ein Freund und Mitstreiter von Martin Luther King Jr. und war unter anderem am Marsch auf Washington im Jahr 1963 beteiligt. Während des Kalten Krieges hat Belafonte regelmäßig die Außenpolitik der USA kritisiert; auf einem Besuch in Kuba hat er Fidel Castro vom Wert des HipHop überzeugt. Seit 1987 ist der Musiker UNICEF-Botschafter.

Besondere Aufmerksamkeit hat Harry Belafontes Kritik an der Regierung von George W. Bush erregt. Er war ein klarer Gegner des Irakkriegs und hat mit teilweise kontroversen Kommentaren das Missfallen der damaligen Administration erregt. In den letzten beiden US-Wahlen hat er Bernie Sanders als Präsidentschaftskandidat unterstützt. Neben drei Grammys, einem Tony und einem Emmy hat Belafonte zahlreiche Auszeichnungen für sein politisches Engagement erhalten.

Beitrag teilen: