Hazel Frost: Last Shot
Wunderbar gegen den Mainstream gerotzt: „Last Shot“ von Hazel Frost alias Katja Bohnet ist ein absurder, aber intelligenter Thrillerspaß
Kurz mal zum Pissen in den Wald, und zurück beim Auto sieht Dima seinen Vater und die beiden Schwestern tot in den Sitzen hängen. Eine eiskalte Hinrichtung ist der Start zu einem hochtourigen Roadtrip, der mit jedem Kilometer Richtung München immer mehr zur verschachtelten Familienfarce geriert. Killerin November, die auf Trash-Metal und Dostojewski steht, zwingt den diabetischen Rettungssanitäter Laser zum Fluchthelfer zu werden. Dima wird von SM-Betty und Valium-Slick aufgegabelt und mit Waffe am Schwanz zur Mitfahrt genötigt. Und immer auf deren Fersen: Das unfreiwillige Ermittlergespann Horst und Kamilla. Da wird durch Autositze geschossen, gefühlsverwirrt gefickt, unfair duelliert und an Ohren rumgeschnibbelt. Ein absurder, aber intelligenter Thrillerspaß, wunderbar gegen den Mainstream gerotzt. nh
Hazel Frost Last Shot
Droemer, 2019, 368 S., 14,99 Euro