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„Herr der Ringe“-Serie: Die teuerste Fan-Fiction der Welt?

Videostill aus „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“
Videostill aus „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ (Foto: Prime Video / Amazon Studios)

Der erste Trailer zur "Herr der Ringe"-Serie auf Amazon kam mit dem Super Bowl – und hat inzwischen einige Tolkien-Fans auf die Palme gebracht.

  • Zur „Der Herr der Ringe“-Serie von Amazon wurden im in einem ersten Teaser-Trailer endlich erste Bilder der Charaktere veröffentlicht.
  • Obwohl die visuellen Eindrücke und die Filmkulisse – wie angekündigt und erwartet – beeindruckend episch wirken, hat der Trailer direkt für Skepsis gesorgt.
  • Der Grund: Die „Die Ringe der Macht“-Macher haben viel Spielraum für eigene Geschichten – womöglich zu viel?

Nach der Ankündigung einer neuen Herr der Ringe-Adaption durch die Amazon Studios haben sich die Mutmaßungen der Fangemeinde an die neue Serie erwartungsgemäß ins Unermessliche gesteigert. Befeuert wurden die Erwartungen durch die enormen Produktionskosten: Allein die erste Staffel der „Herr der Ringe“-Serie soll mehr gekostet haben als die weltbekannte Filmtrilogie zusammen.

Prime Video hat den ersten offiziellen Teaser-Trailer für die mit Spannung erwartete neue Serie „Die Ringe der Macht“ im Februar 2022 während der Halbzeitpause des Super Bowls veröffentlicht. Die Story in Staffel 1, „Die Ringe der Macht“, spielt lange vor den Tolkien-Büchern und bringt die heldenhaften Legenden des sagenumwobenen zweiten Zeitalters der Geschichte von Mittelerde zum ersten Mal auf den Bildschirm. Die Trailer hat einige Tolkien-Fans allerdings nicht verzückt, sondern auf die Palme gebracht.

Tolkien-Fans kritisieren: Serie womöglich nicht nah genug am Original

Amazon Statement, Buchrechte und der Trailer verraten: Die Serie wird sich aller Voraussicht nach stark von den Büchern unterscheiden. Das hat für zahlreiche ungnädige Reaktionen gesorgt. Auch machte Amazon ein großes Geheimnis um die Filmproduktion, anders als Peter Jackson, der sein Publikum bei den „Herr der Ringe“-Kinofilmen gern mit hinter die Kulissen nahm.

Die Bilder, die nun im Trailer veröffentlicht wurden, zeigen zudem für das Tolkien-Universum Ungewöhnliches: Neben Zwergen ohne Bart und Elben mit kurzen Haaren, ist die neue Serie von einer Besetzung geprägt, die sich durch ein vielfältiges Erscheinungsbild auszeichnet: Produzentin Lindsey Weber bestätigt Medienberichten zufolge, dass erstmals Zwerge und Elben auch mit People of Colour besetzt wurden. Die Debatte zu Rassismus und die Nähe zum originalen Tolkien-Universum, die sich daraufhin im Netz entfaltet hat, dürfte der Amazon-Produktion zu noch mehr Aufmerksamkeit in der Promo-Phase verhelfen.

Zum zweiten Zeitalter Mittelerdes existiert allerdings kein eigenes Werk von J.R.R. Tolkien. Der erzählt von dieser Ära hauptsächlich im Buch „Das Silmarillion“ – an dem die Macher:innen gar keine Rechte haben, wie sich nun herausgestellt hat. In einem „Vanity Fair“-Bericht haben Showrunner Patrick McKay und J. D. Payne sich deshalb den Fragen der Fans gestellt, von denen viele davon ausgegangen waren, dass das Buch für die Geschichten in der Serie herangezogen wurde. Und die beiden haben verraten, dass dem nicht so ist: „Wir haben nur die Rechte für ‚Die Gefährten‘, ‚Die zwei Türme‘, ‚Die Rückkehr des Königs‘, die Anhänge und ‚Der Hobbit‘. Und das ist alles. Wir haben keine Rechte an ‚Das Silmarillion‘, ‚Nachrichten aus Mittelerde‘, ‚The History of Middle-earth‘ oder einem der anderen Bücher.“

Viele Fans befürchten inzwischen, dass die neue Serie sich zu weit von Tolkiens Ideen entfernt. Ob die Unkenrufe beim Launch der Serie verhallen, wird sich im September 2022 zeigen, wenn die Serie anläuft.

Sieh dir hier den Teaser-Trailer zur neuen „Herr der Ringe“-Serie an

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