„How to Dad“ in der ARD-Mediathek: Wartende Väter im Wettkampfmodus
Vier verunsicherte Väter ganz plötzlich im Wettkampfmodus: In der ARD-Mediathek kann ab sofort die Serie „How to Dad“ gestreamt werden.
Die Serie How to Dad (ab sofort in der ARD-Mediathek) lässt vier komplett verschiedene Väter im Wartebereich eines Ballettstudios aufeinander los und schaut, was passiert. Vladimir Burlakow („Oktoberfest 1900“) spielt den erfolgreichen CEO Alexander, der für seine Tochter ein Sabbatical einlegt, aber weiterhin komplett unter Strom steht und sein Handy regelmäßig checkt. Der Influencer Roman (Helgi Schmid) muss ständig um seine Reputation kämpfen, wird er doch von Sami (Ugur Kaya) in einer Tour als Schmarotzer bezeichnet. Sami aber hat es selbst nicht leicht, steht doch seine ältere Tochter hinter dem Tresen der Bar, die der Ballettschule angeschlossen ist. Ständig liefert sie im richtigen Moment die für Sami unpassendsten Komentare. Bleibt noch Berti (Patrick Güldenberg, „Die Ibiza Affäre“), ein Stay-at-Home-Dad aka Hausmann. Berti, von Sami sofort in Ali umgetauft, weil Berti „schwul klingt“, lebt in einer schwulen Beziehung und ist dafür verantwortlich, dass die vier Männer schon in den ersten Minuten auf einen schweren Konkurrenzkampf zusteuern: Weil Berti den geplanten Mutter-Kind-Tanz diskriminierend findet, ändert Tanzlehrerin Theresa (Nikeata Thompson) einfach den Plan und etabliert einen Vater-Kind-Tanz, zu dem die vier Väter in fünf Wochen antreten sollen.
How to Dad ist eine Serie, die vom Plot her aus hundert Gründen hätte schiefgehen können, sie tut es aber nicht. Viel zu oft schon wurden Vater-Kind-Probleme, gelebte Diversität und Macho-Gebahren platt, lehrbuchhaft-schematisch und mit erhobenem Zeigefinger präsentiert. Nichts davon hier. Unter der Regie von Jakob Lass („So was von da“) durfte sich das Team vor der Kamera frei entwickeln. Glaubwürdige Wechsel zwischen flapsig-komischen Momenten und authentisch-ernsten Situationen sind das Ergebnis. Politische Unkorrektheiten werden im Dienst der Charakterzeichnung ganz selbstverständlich in Sprache gepackt, gleichzeitig offenbart zum Beispiel Berti-Ali-Albert schon in Folge eins der Serie seine Unsicherheit in der Rolle des Vaters und wird spontan von der Gruppe aufgefangen, die gerade noch den Konkurrenzkampf groß geschrieben hatte. Kurz: How to Dad hat eine Handlung, die komisch ist, pointenreich und dennoch nicht auf den schnellen Lacher aus, die glaubwürdig nachvollziehbar ist und echte Charaktere liefert.