Was man über Impressionismus wissen sollte und warum er noch immer so beliebt ist
Als Impressionismus bezeichnet man eine Kunstströmung der Musik, Literatur und vor allem der Malerei, die in der Zeiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der französischen Malerei ihren Anfang nahm.
Vor allem die Malerei dieser Epoche hat sich ihren Platz in der Kunstgeschichte erkämpft, obwohl sie zunächst weitgehend abgelehnt wurde.
Wortherkunft
Der Begriff Impressionismus leitet sich von lateinisch impressio für „Eindruck“ ab. Monets Gemälde Impression soleil levant verhalf dieser Strömung endgültig zu ihrem Namen.
Motive des Impressionismus in der Malerei
Impressionistische Bilder zeigen Momentaufnahmen, die vor allem die subjektiven Eindrücke aus der Natur wiedergeben. Die Ausführung der Motive bleibt dabei weitgehend skizzenhaft. Monet malt z. B. dieselbe Szene zu unterschiedlichen Tageszeiten, um die verschiedenen Stimmungen einzufangen.
Maltechnik
Die Maler arbeiten mit kräftigen, unvermischten Pinselstrichen, die einerseits die pure Farbe zum Leuchten bringen und andererseits den subjektiven Eindruck unterstreichen, weil der flüchtige Moment optisch zu verschwimmen scheint. Linien treten hinter Farbverläufen und Farbnuancen zurück. Nicht die exakte Wiedergabe des Details ist entscheidend, sondern das Gesamtbild und die Emotionen, die es auslöst.
Zeitraum
Die Epoche erstreckt sich etwa von 1860 bis 1920.
Berühmte Persönlichkeiten
Wichtige Vertreter des Impressionismus in der Malerei: Eugène Boudin, Paul Cézanne, Edgar Degas ,Paul Gauguin, Édouard Manet, Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Vincent van Gogh, Paul Cézanne, Henri de Toulouse-Lautrec, Georges Seurat, Camille Pissarro, Alfred Sisley
Der berühmteste musikalische Repräsentanten sind Claude Debussy und Edvard Grieg.
Rainer Maria Rilke und Detlev von Liliencrons setzen den Impressionismus und die Empfindung des Augenblicks virtuos in der Literatur um.
Impressionismus heute
Gemälde von Monet werden für über 80 Millionen Euro gehandelt und gehören damit zu den teuersten auf dem Kunstmarkt. Allein das zeigt, wie begehrt impressionistische Malerei noch immer ist.
Zeitgenössische Vertreter
Es mag zunächst seltsam anmuten, wenn sich Maler wie Lars Stounberg fast hundert Jahre später selbst als Impressionisten bezeichnen. Wirft der Betrachter aber einen Blick des Künstlers, so erkennt er schnell, dass die Bilder tatsächlich die Pinselführung und helle, optimistische Farbgebung dem Impressionismus entspricht. Dies zeigt sich ins Besondere bei der Strand und Meer Malerei, die sich an den Farbnuancen des Impressionismus orientiert.
Auch hier stehen Augenblicke im Fokus, die rasch entschwinden wie der Sonnenuntergang oder die Welle. Die Werke aber keine bloßen Kopien, sie eine Weiterentwicklung des Impressionismus, gleichsam ein Destillat und Konzentrat. Farbe und Gefühl treten mit der Urgewalt des Meeres in den Mittelpunkt. Gleichzeitig bleibt Staffage zurück. Es ist, als würde der Impressionismus unter einem Brennglas liegen. Obwohl der Künstler die Farbpalette der Vorgänger aufgreift, erscheinen die Blau- und Rottöne noch leuchtender und noch kraftvoller. Durch den pastösen Farbauftrag entsteht die 3-Dimensionalität und Dynamik, mit der das Meer auf den Betrachter zuzurollen scheint.
Ausstellungen
Wer sich kein neoimpressionistisches Gemälde leisten kann oder will, der besucht eine der zahlreichen Ausstellungen zum Impressionismus. Sie werden zum Publikumsmagneten.
Der Impressionismus bzw. der impressionistische Stil ist heute noch so beliebt, weil er das Augenmerk auf das Positive im Leben richtet und den Optimismus ausstrahlt, den wir in unserer Zeit so dringend benötigen. Vielleicht wagt der ein oder andere Kunstbegeisterte sogar den Sprung in die eigene Malerei und versucht sich an unterschiedlichen Maltechniken.