Jetzt gewinnen: „Seinetwegen“ von Zora del Buono
In dem autofiktionalen Roman „Seinetwegen“ rekonstruiert Zora del Buono den Unfalltod ihres Vaters im Jahr 1963.
Ihren italienischen Nachnamen hat Zora del Buono von ihrem Vater, genauso wie ein paar Fotos und eine Handvoll Erinnerungsstücke – selbst erinnern kann sie sich nicht an ihn, denn er ist bei einem Autounfall gestorben, als sie gerade mal acht Monate alt gewesen ist. Sie wurde von ihrer Mutter allein erzogen, offen darüber gesprochen haben sie nie.
Nun, da sie auch ihre Mutter an die Demenz verliert, will die inzwischen sechzigjährige del Buono Klarheit: Wer war der Mann, der 1963 ins Auto ihres Vaters gerast ist? Nur mit seinen Initialen bewaffnet beginnt sie, nachzuforschen, ersehnt und fürchtet die Antworten zugleich. Doch „Seinetwegen“ ist nur teilweise eine Recherche, teilweise eine Mikrobiografie der Schweizer Schriftstellerin, die die Grenzen zwischen sich selbst und ihrer Ich-Erzählerin absichtlich hauchdünn macht. Sehr reflektiert leuchtet sie die Wunden aus, die das Aufwachsen ohne Vater in ihr hinterlassen hat, was dem Roman sogar eine Art Spannungsbogen gibt: Was wird sie tun, wenn sie den Verantwortlichen endlich konfrontieren kann?
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