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„Kampf um den Halbmond“: Von Grausamkeit und Menschlichkeit

Antoine (Felix Moati) und Sarya (Souheila Yakoub) lernen sich besser kennen.
(Sife Elamine)

„Kampf um den Halbmond“ ist eine so wichtige wie auch brutale Serie über den Syrischen Bürgerkrieg als Gemeinschaftsproduktion aus Frankreich, Belgien und Israel. Ab sofort auf Arte und in der Arte-Mediathek.

Die Serie „Kampf um den Halbmond“ (auf Arte und in der Arte-Mediathek) verwebt die brutale Realität des Syrischen Bürgerkriegs mit den menschlichen Bedürfnissen der Charaktere. Unter der Regie von Oded Ruskin („Drops of God“) findet die Serie ihren Ansatz in einer Rahmengeschichte, die sich um den französischen Protagonisten Antoine (Félix Moati, „The French Dispatch“) und seine Schwester Anna (Mélanie Thierry, „In Therapie“) dreht.

Die Geschichte beginnt, als Antoine in einer Fernsehreportage über die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPJ) den Rücken einer Frau sieht, den er sofort mit dem seiner verstorbenen Schwester Anna in Verbindung bringt. Anna, eine Archäologin, die zwei Jahre zuvor bei einem terroristischen Attentat in Kairo ums Leben gekommen ist. Überwältigt von der scheinbaren Gewissheit, dass seine Schwester noch am Leben sein könnte, lässt Antoine sein sicheres Leben in Frankreich hinter sich und begibt sich nach Syrien, mitten in einen Alltagskrieg. Dadurch verlassen auch wir Frankreich und befinden uns in Syrien – im Kampf zwischen dem kurdischen Lager und dem IS, zwischen Freiwilligen und Angehörigen beider Seiten.

„Kampf um den Halbmond“: Dokumentarischer Flair, aber dennoch fiktiv

Durch die vier gesprochenen Sprachen innerhalb der Serie (Englisch, Französisch, Kurdisch und Arabisch) bekommen mehrere Menschen – und dadurch unterschiedliche Positionen – ihre eigene Stimme. Trotzdem konzentriert sich die Serie hauptsächlich auf europäische Charaktere, deren Beweggründe für ihre aktive Teilnahme an den gewaltsamen Konflikten durch Rückblenden verdeutlicht werden.

Insgesamt aufgeklärend und ausgewogen, nähert sich „Kampf um den Halbmond“ diesem sensiblen Thema und bekommt dadurch ein dokumentarisches Flair. Dennoch ist die Geschichte fiktiv und holt uns auf eben dieser zwischenmenschlichen, emotionalen, aber auch spannenden Ebene ab, wodurch letztlich auch eine Liebesgeschichte ihren Platz findet.

 

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