Auf See, im Güterbahnhof, unter der Erde: Keimzeit auf XXL-Tour
Mit dem Best-of-Album „Von Singapur nach Feuerland“ blickt die Rockband auf mehr als 40 Jahre Bandgeschichte zurück – und zieht nun durch die verrücktesten Venues des Landes.
Seit 1982 auf den Bühnen, 13 Studioalben, zwei Livealben, ein Album mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg. Sich nach über 40 Jahren Bandgeschichte immer noch selbst herauszufordern, ist keine Selbstverständlichkeit. Könnte sich die Rockband Keimzeit um Liedermacher Norbert Leisegang doch ganz gemütlich auf ihren Erfolgen aus den 90er-Jahren ausruhen und ewig ihren Hit „Kling Klang“ im Loop spielen, ist die Band aktuell auf einer mehr als ausgiebigen Tour mehr als 80 Konzerten seit Anfang 2023 und einzigartigen Spezialshows.
„Von Singapur nach Feuerland“: Keimzeit auf Tour mit Best-of-Album
Unterwegs ist die Band aus der ehemaligen DDR mit ihrem aktuellen Best-of-Album „Von Singapur nach Feuerland“, das auch die Brüche der Band dokumentiert. Frontmann Norbert Leisegang pflegt mit den Niederschlägen und auch dem Scheitern einen lockeren Umgang, wie er uns in einem Interview verraten hat. „Die Inspiration ist glücklicherweise bis dato aber nicht ausgeblieben“, erklärt Leisegang.
In aller Regel ist die Band in ihrer Stammbesetzung bestehend aus Norbert Leisegang (Gesang, Gitarre), Hartmut Leisegang (Bass), Andreas „Spatz“ Sperling (Piano, Orgel, Gesang), Lin Dittmann (Schlagzeug) Lars Kutschke (Gitarre) und Sebastian Nachtwei (Trompete, Flügelhorn, Gesang) auf der Bühne, hin und wieder durch Gäste oder Bläsersatz ergänzt. Doch obwohl man die sechs Nasen als eingefleischter Fan mittlerweile gut kennt, wartet die „Von Singapur nach Feuerland“-Tour mit ganz anderen Überraschungen auf.
Keimzeit live 2024: Auf See, im Güterbahnhof, unter der Erde
Neben den regulären Konzerten spielen Keimzeit auch auf dieser Tour live auf der Kogge „Wissemara“ während der Rostocker Hanse Sail. Eine Tradition, die seit 15 Jahren besteht und nur durch starken Seegang ins Wanken gerät. Norbert Leisegang, der nahezu alle Songtexte schreibt, erklärt: „Am Meer finde ich gleichzeitig Ruhe und eine gedankliche Weite, die ich brauche, um Inspiration und Kreativität zu schöpfen.“ Geplant ist eine Konzert-Schiffsfahrt vom Stadthafen Rostock aus über die Warnow bis Warnemünde und auf die Ostsee und wieder zurück.
Darüber hinaus spielt die Band Anfang Juli beim beliebten Festival „Lieder auf Banz“ in Bad Staffelstein und zweimal im tiefstgelegenen Konzertsaal der Welt im Bergwerk Sondershausen. Für den 27. 10. ist dann ein absolutes Highlight geplant: ein Sonderkonzert im „Bunten Bahnhof“, in der ehemaligen Güterabfertigung des Cottbuser Bahnhofs. Mittlerweile ist aus dem Gelände ein Ort der Begegnung und Kultur geworden, doch Keimzeit lässt den Güterbahnhof noch mal für einen Tag aufleben. Geplant ist eine Sonderfahrt mit dem legendären SVT 18.16 (Bauart Görlitz) von Dresden bis Cottbus und nach dem Konzert wieder zurück. Die Band pflegte schon immer ein besonderes Verhältnis zum Reisen und auch speziell zur Bahn. Fernweh und Sehnsucht sind bestimmende Themen in ihren Liedern, und Songs wie „Eisenbahner“ oder „Nachtzug nach Sofia“ sind für dieses Sonderkonzert ein Selbstläufer.