„Kino ist mehr als das Abspielen von Film“
Auch die Kinos sind vom Lockdown betroffen. In einem Statement betont Regisseur Johannes Naber, wie wichtig das gemeinsame Filmschauen für eine Gesellschaft ist.
Regisseur Johannes Naber weist in seinem Statement zur Kinoschließung auf die Einzigartigkeit des Kinos hin. Naber, der schon mit dem Max-Ophüls-Preis und dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde, wollte seinen neuen Film „Curveball – Wir machen die Wahrheit“ eigentlich im November starten. Nun kommt die Geheimdienst-Komödie am 3. Dezember.
„Einerseits ist das Herunterfahren des öffentlichen Lebens im Moment richtig und notwendig. Auf der anderen Seite schmerzt es enorm, dem Niedergang des kulturellen Lebens zusehen zu müssen – denn die Kraft der physischen Konfrontation wird niemals Online zu ersetzen sein. Das gilt für das Theater, für die Musik – und auch für das Kino. Denn Kino ist mehr als das Abspielen von Film. Kino ist die Inszenierung von Film. Kino ist die Entscheidung, gemeinsam mit Fremden eine Reise anzutreten. Kino ist auch das Vorhandensein von Film in einer Gesellschaft. Und: Kino ist der Diskurs über Film. Weil wir das alles lieben und brauchen und wichtig finden, haben wir uns entschlossen, „Curveball“ trotz Krise jetzt ins Kino zu bringen und nicht auf „bessere Zeiten“ zu warten. Ich hoffe sehr das es klappt am 3. Dezember.“