„Die Gleichung ihres Lebens“: Von Goldbach zu Mahjong
Eine begabte Frau in einer Männerdomäne: „Die Gleichung ihres Lebens“ ist ein Film über die Emanzipation einer jungen Mathematikerin – sowohl beruflich als auch privat.
Mit „Die Gleichung ihres Lebens“ kommt ein Film der Regisseurin Anna Novion in die Kinos, der einerseits die Coming-of-Age-Geschichte einer jungen Frau ist und andererseits erzählt, wie eine junge Mathematikerin sich in einer Männerdomäne durchsetzt.
„In der Mathematik ist die Konkurrenz groß. Diejenigen, die in der Forschung tätig sind, wissen, dass sie zur Elite gehören.“ Regisseurin Anna Novion hat mit „Die Gleichung ihres Lebens“ einen Film über eine angehende französische Mathematikerin gedreht, dargestellt von Ella Rumpf („Tokyo Vice“). Filmheldin Marguerite hat es als einzige Frau in den Promotionsstudiengang an der École Normale Supérieure in Paris geschafft, wo sie bei ihrem Doktorvater Laurent Werner (Jean-Pierre Darroussin) im Rahmen der Goldbachschen Vermutung an einem neuen Theorem arbeitet, das sie vorab schon mal vorstellen soll. Doch bei der Präsentation ihrer Arbeit unterläuft Marguerite ein schwerer Fehler, der ausgerechnet vom Gaststudenten Lucas Savelli (Julien Frison) entdeckt wird, der sich als ihr neuer großer Konkurrent bei Professor Werner entpuppt. Werner wendet sich zudem von ihr ab, er schlägt vor, dass Marguerite bei einem anderen Professor ein völlig neues Dissertationsthema beginnt. Marguerite aber wendet sich komplett von der Mathematik aber, zieht aus dem Studierendenwohnheim aus und in eine WG ein, findet mit Noa (Sonia Bonny, „Franklin“) eine Freundin und entwickelt sich von einem nah am Autismus lebenden, verschlossenen Menschen überhaupt erst mal zu einer Frau, die selbständig, kritikfähig und offen ist. Vor allem aber zieht sie in ihrem Pariser Bezirk, wo in einer weiteren reinen Männerwelt illegal um Geld das traditionelle chinesische Mahjong-Spiel gespielt wird, alle Männer ab und verdient damit nicht nur ihre Miete. So ist „Die Gleichung ihres Lebens“ nicht nur ein Film über die Männerdomäne Wissenschaft, sondern auch eine wunderbare Coming-of-Age-Geschichte einer jungen Mathematikerin.