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„Franklin“: Michael Douglas in geheimer Diplomatie in Paris

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Michael Douglas spielt Benjamin Franklin in der neuen Serie „Franklin“ auf Apple TV+. (Foto: © Apple TV+)

Michael Douglas ist der Star der Serie „Franklin“ auf Apple TV+, in der es um Frankreichs Unterstützung im Unabhängigkeitskrieg der USA geht.

Franklin“ ist die neue Historienserie des Regisseurs Tim Van Patten auf Apple TV+ mit Michael Douglas in der Hauptrolle. Douglas spielt darin den amerikanischen Wissenschaftler, Schriftsteller und Politiker Benjamin Franklin, der im Jahr 1776 ohne offiiziellen Regierungsauftrag quasi als Schattendiplomat der USA nach Paris reiste, um auf diplomatischem Weg die Unterstützung Frankreichs im Unabhängigkeitskrieg der USA gegen England zu erwirken.

Michael Douglas („The Kominsky Method“, „Ant-Man and the Wasp“) verlegte sich nicht erst im Alter auf Charkterrollen, aber seit etwa einem Jahrzehnt kultiviert er mit seinem Spiel eine gewissen Metaebene, die Douglas vor allem in der Serie „The Kominsky Method“ bedienen konnte. Seine Art, zurückhaltend-kultiviert auf eine defensive Weise komisch zu sein, kommt einer Dramedyserie sehr zugute, in „Franklin“ muss man seinem Gehirn strikt unersagen, an den Schauspiellehrer Kominsky zu denken, wenn Michael Douglas als Benjamin Franklin das Parkett der Diplomatie in Paris und Versailles betritt. Dank der Buchvorlage hält sich die Serie – soweit überprüft – deutlich an die historischen Fakten. Wie Franklin sich am französischen Außenminister zunächst über ein Jahr lang die Zähne ausbiss, wird bereits in der ersten Folge der Serie deutlich, deren Ende von der Abfuhr durch Außenminister Vergennes bestimmt ist. Damit endet diese Folge konträr zu ihrem Beginn, der vom Jubel der Pariser Bevölkerung bestimmt ist, denn Benjamin Franklin besaß zu diesem Zeitpunkt in Frankreich fast schon Kultstatus. Seine Schriften wurden seit Jahren übersetzt, der von ihm erfundene Blitzarbeiter bestimmte sogar die Damenmode, genauso wie seine Peltzmütze, die fortan ihre Imitation in den Perücken der Pariser Frauenwelt fand. Acht Jahre blieb Benjamin Franklin von 1776 insgesamt in Paris und veränderte trotz aller Diplomatie nicht seine Lebensweise als Genussmensch in einer von Spionage, Partys und Gegenspionage geprägten Zeit. Am Ende hätte die USA den Unabhängigkeitskrieg ohne Franklin in Paris wohl nicht gewonnen.

Die Serie „Franklin“ entstand nach dem Buch „A Great Improvisation: Franklin, France, and the Birth of America“ der amerikanischen Biografin Stay Schiff. Kirk Ellis und Howard Korder („Boardwalk Empire“) schrieben auf dieser Grundlage das Drehbuch, das von Regisseur Tim Van Patten („Perry Mason“, „Boardwalk Empire“) in der siebenteiligen Serie verfilmt wurde. Franklins Enkel Temle, der mit auf die diplomatische Reise geht,  wird von Noah Jupe („The Undoing“) gespielt. Weitere bekannte Schauspieler sind Thibault de Montalembert („Im Westen nichts Neues“), der den französichen Außenminister spielt, und Danny Mays („1917“) als Edward Bancroft.

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