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Ausstellung Frankfurt: Werke einer Pionierin des kritischen Feminismus

In Frankfurt werden die zentralen Werkgruppen von Martha Rosler ausgestellt.
In Frankfurt werden die zentralen Werkgruppen von Martha Rosler ausgestellt. (Foto: Emily Piwowar/Nói Crew)

Wie Macht, Gewalt und soziale Ungerechtigkeit gesellschaftliche Frauenbilder und Kriegsberichterstattung beeinflussen, ist jetzt in „Martha Rosler. In one way or another“ in der Schirn Frankfurt zu sehen.

 „Martha Rosler. In one way or another“: Krieg den Frauenbildern

Längst ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zu einem Spektakel der sozialen Medien geworden: Panzervideos auf TikTok, Propaganda auf Twitter und Spendenaktionen auf Instagram. Natürlich macht das multimediale Zeitalter auch nicht Halt vor der Kriegsberichterstattung, und selbst die öffentlich-rechtlichen Medien haben erkannt, dass sich so auf direktem Wege Informationen verbreiten lassen. Doch wie verändert das unsere Wirklichkeit? Eine Antwort darauf könnte eine neue Ausstellung in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt liefern: Die US-amerikanische Konzeptkünstlerin Martha Rosler präsentiert eine Auswahl zentraler Werkgruppen, die sich mit Fragen von Macht, Gewalt und sozialer Ungerechtigkeit sowie mit der Inflation von Kriegsbildern in der Berichterstattung auseinandersetzen.

Darüber hinaus legt Rosler als Pionierin des kritischen Feminismus die gesellschaftlich verankerten und oftmals versteckten Frauenbilder frei, um sie gleich wieder zu dekonstruieren. Dazu nutzt sie gesellschaftskritische Fotomontage und Videos sowie vielfältige Medien wie Fotografie, Text oder raumgreifende Installationen. Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin konzipiert und bietet einen Überblick über Roslers Schaffen seit den 1960er-Jahren. Zentral in dieser Werkauswahl sind die ikonischen Serien „House Beautiful: Bringing the War Home“ und „Body Beautiful, or Beauty Knows No Pain“ sowie das einflussreiche Werk der New Yorkerin „The Bowery in two inadequate descriptive Systems“.

Dr. Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt und Kurator der Ausstellung, meint, ihre Arbeit sei ein „Medium des Protests, ein Werkzeug zur Aufklärung und zur Dokumentation des demokratischen Widerstands gegen Ungerechtigkeit. Ihr klarer, analytischer Blick sowie ihre poetische, dekonstruierende und kontinuierliche Bearbeitung aktueller gesellschaftlicher Fragen machen Martha Rosler als Künstlerin für unsere Gegenwart so relevant“.

© Schirn Kunsthalle Frankfurt 2023, Foto: Emily Piwowar/Nói Crew
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