Dumm gedatet
Wer mitfiebern will, wenn sich amerikanische Mittelstandsmänner aus der Bahn werfen lassen und auf den freien Fall zusteuern, wird von Jason Starrs „Seitensprung“ bestens bedient.
Online-Dating kann fatale Folgen haben! Diese Erfahrung macht der Mittvierziger Jack Harper, als er sich durch Schwärmereien seines alten Kumpels Rob zum Sexting auf einem Seitensprungportal verführen lässt. Erfolglos als Immobilienmakler und untervögelt in seiner Ehe, sehnt er sich nach Abenteuern und will endlich seinem perspektivlosen Upper-East-Side-Leben entfliehen. Geht da noch was?
Ja! Jack wird von der attraktiven „Fugitive Red“ angeklickt, die ihn mit der Aussicht auf heiße Bondage-Spiele schnell an der Angel hat. Trotz Skrupeln verabredet sich Jack zu einem Blind-Date in ihrem glamourösen Townhouse: „Fugitive Red“ alias Sophie erwartet ihn bereits im Negligé auf dem Bett – doch ist sie mit einer Krawatte erdrosselt worden. Jack verwickelt sich vor dem sadistischen Detective Nick Barasco in Widersprüche, versucht panisch seine Frau Maria und Sohn Jonah mit Lügen zu besänftigen und sich mit Hilfe seines Freundes Anthony irgendwie aus der Affäre zu ziehen. Nur findet er innerhalb einer Woche eine weitere Leiche, in deren Rücken diesmal ein Messer steckt …
Eine einzige unbedachte Entscheidung reicht, um in einen Strudel von Ereignissen zu geraten, der ein bürgerliches Leben komplett durcheinander wirbelt und jeglichen Sicherheiten den Boden entzieht. Wer mitfiebern will, wenn sich amerikanische Mittelstandsmänner aus der Bahn werfen lassen und auf den freien Fall zusteuern, ist bei den Thrillern von Jason Starr immer bestens bedient. Genüsslich lässt er seine naiv agierenden Protagonisten genau das Falsche tun, wodurch sie Opfer von raffinierten Plänen und Intrigen werden. Da Jason Starr das gemeine Spiel zu variieren weiß, bleibt auch diesmal bis zum Ende spannend, wer Jack eine Falle gestellt hat – und ob er tatsächlich in Zukunft die Finger von Online-Dates lässt.