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„Mad Girl“-EP von Laventure: Eine sehr persönlichen Visitenkarte

Laventure
Laventure (Foto: Laura Sifi)

Mit „Mad Girl“ orientiert sich die französische Singer/Songwriterin an Prince und Kate Bush und schickt einen Mittelfinger an alle Slut-Shamer.

Geschrieben in ihrem Schlafzimmer in Straßburg, gleicht die Debüt-EP der jungen Singer/Songwriterin Ingrid Laventure einer sehr persönlichen Visitenkarte: Hier bin ich! Und zwar so, wie ich eben bin. Klar, mit Band klingen die fünf Songs, die zwischen warmen Dreampop, groovendem R’n’B und 80er-Jahre-Rock wechseln, nicht nach zurückhaltender Bedroom-Produktion, inhaltlich könnte „Mad Girl“ hingegen kaum nahbarer sein. Laventure erzählt vom Leben als Outsider, wie gewaltvoll einem dieses von anderen aufgezwungen wird, aber eben auch, wie man sich daraus befreit. „A basic bitch/That’s what you think I am/But honey/You’re not gonna get away with this, you know“, singt die Französin selbstbewusst im Titelsong.

So verhangen und psychedelisch Drums und Gitarre auch auf den Songs „Off my Mind“ oder „Virtuous“ klingen, so klar singt Laventure über wahnhafte Kopfkarussells und schickt einen Mittelfinger an alle Menschen, die meinen, dass Slut- oder Bodyshaming noch etwas mit Humor zu tun hätten. Und während wir noch auf den Powerchords des Indiedancers „Anyone“ mit Laventure durchs Schlafzimmer tanzen, bricht mit „So far“ schon das Ende an. Eine Ballade, die „jedem gewidmet ist, der auf seinem ersten Abschlussball niemanden zum Tanzen gefunden hat“, so die Singer/Songwriterin.

Die ganz großen wie Prince oder Kate Bush sowie The Internet und Nilüfer Yanya zum Vorbild genommen, ist dabei ein Sound entstanden, der so ausgereift, tanzbar und experimentell zugleich klingt, dass man glatt vergessen könnte, dass dies erst eine Debüt-EP ist.

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