„Der Fall Daniela Nitschke“ von Max Annas: Brüder, zur Sonne, zur Freiheit
In „Der Fall Daniela Nitschke“ von Max Annas geht es für Otto Castorp um den Zwiespalt zwischen Weggucken und Pflichterfüllung.
Mit „Der Fall Daniela Nitschke“ legt Max Annas den dritten Teil seiner „Morduntersuchungskomission“-Reihe mit Otto Castorp vor. Der Sommer in Ost-Berlin ist wie im Westen der Winter: grau und rußig. Doch der „Wind of Change“ kündigt sich im Juni des Jahres 1987 schon mit ersten Böen an: Bowie, Genesis und die Eurythmics lassen ihre Songs über die Mauer am Brandenburger Tor herüberwehen, Präsident Reagan ruft ein paar Tage später „Tear down this wall!“ hinterher.
Otto Castorp im „Wind of Change“
Auch Oberleutnant Otto Castorp spürt, dass Westwind aufkommt. Gerade ist der Mordermittler aus dem provinziellen Jena in die Hauptstadt versetzt worden: Wand an Wand mit dem Klassenfeind. Castorp soll die Augen offen und aufkommende Unruhe klein halten – für alles was nach Westen weist ist die Stasi zuständig.
Gleich drei Fälle verknüpft Max Annas im vorletzten Band seiner „Morduntersuchungskomission“-Reihe, die auf insgesamt vier Bücher angelegt ist und mit Zweijahressprüngen die DDR in der Zeit von 1983 bis 1989 zum Schauplatz hat.
In „Der Fall Daniela Nitschke“ von Max Annas geht es für Otto Castorp um den Zwiespalt zwischen Weggucken und Pflichterfüllung
Da verschwindet ein hochrangiger Genosse spurlos, der Kämpfer des südafrikanischen ANC in ihrem Kampf gegen die Apartheid unterstützt. Ein Schweizer Jazz-Posaunist liegt tot in einem Ostberliner Hinterhof, und am gleichen Tag stürzt ein paar Straßen weiter eine junge Frau aus einem Treppenhausfenster. Otto Castorp führen seine nicht ganz einfachen Ermittlungen ständig in einen Zwiespalt zwischen Weggucken und Pflichterfüllung. Lässt er sich zum politischen Spielball machen, oder behält er seine moralische Integrität?. Gute Polizeiarbeit bedeutet, Ergebnisse zu erzielen. Besser so tun, als sei man ein schlechter Polizist …