Zum Inhalt springen

MF DOOM: Erinnerungen an einen der besten Rapper aller Zeiten

MF DOOM
MF DOOM bei einem Konzert im Jahr 2011. (Foto: possan)

Nach dem Tod von MF DOOM haben viele Kolleg*innen ihr Beileid bekundet. Aber was hat den Rapper überhaupt zu der Ikone gemacht, die er ist?

Am 31. 12. 2020 hat Jasmine Dumile, die Frau von Daniel Dumile alias MF DOOM, auf Instagram dessen Tod bekannt gegeben. In dem bewegenden Post hat sie unter anderem geschrieben: „Meine Welt wird ohne dich nie wieder dieselbe sein.“ Aus dem Post geht außerdem hervor, dass MF DOOM bereits am 31. Oktober verstorben ist. Er wurde 49 Jahre alt.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von MF DOOM. ALL CAPS. (@mfdoom)

Wer MF DOOM nicht gekannt hat, den werden die vielfältigen Reaktionen auf die Nachricht möglicherweise überrascht haben. Denn die Bestürzung und die Anteilnahme waren überwältigend. Viele Kolleg*innen von DOOM äußersten sich schockiert in den sozialen Medien. Rapper wie Tyler, The Creator …

… El-P …

… oder JPEGMAFIA …


… haben ebenso ihre Trauer bekundet wie Produzenten, darunter 9th Wonder …

… und Kenny Beats:


Der Künstler Flying Lotus hat schon am Tag nach der Nachricht ein Tribute-Event ins Leben gerufen. Außerdem hat er mitgeteilt, dass er heimlich mit MF DOOM an einer EP gearbeitet hat.


Doch auch jenseits des HipHop hat es Reaktionen gegeben. So äußerte sich Sänger Frank Ocean:


Die Gorillaz waren ebenfalls betroffen:

Auch Radiohead-Kopf Thom Yorke hat sein Beileid bekundet.


Er hat allerdings eine Regel missachtet, die den meisten Fans des Rappers geläufig sein dürfte: Yorke hat Dumiles Künstlernamen verbotenerweise nicht in Großbuchstaben geschrieben. Dabei heißt es doch auf „All Caps“ von MF DOOM persönlich: „Remember all caps when you spell the man name!“

Wer DOOMs Musik niemals gehört hat, für den ist der Track ein guter Anfangspunkt, um zu verstehen, welchen Status der Rapper in der Szene gehabt hat. Denn MF DOOM war als einer der eigenwilligsten und originellsten Künstler des HipHop bekannt. Seit den Neunzigern trat er unter seinem Alias auf, das auf den Marvel-Schurken Doctor Doom zurückgeht. Passend dazu trug der Rapper in der Öffentlichkeit fast immer eine Maske. Auch seine anderen Künstlernamen wie Viktor Vaughn (Doctor Doom heißt mit vollem Namen Victor von Doom) oder King Geedorah, nach einer Figur aus den Godzilla-Filmen, waren von Comics und Popkultur inspiriert.

Doch seine ausgefallene Persönlichkeit war nur ein Teil von MF DOOMs Mythos: Er gilt universell als einer der besten Rapper überhaupt. Seine komplizierten, abstrakten Texte haben sogar Videos auf YouTube inspiriert, die alle Reime auflisten:

DOOMs bis heute ikonischstes Projekt ist allerdings Madvillain, seine Kollaboration mit dem Produzenten Madlib. Ihr gemeinsames Album „Madvillainy“ aus dem Jahr 2004, auf dem die beiden als Superschurken auftreten, ist ein Meilenstein des Rap. Der Rapper Earl Sweatshirt, wie Tyler, the Creator und Frank Ocean einst Teil des Odd-Future-Kollektivs, hat seinen Einfluss gar mit dem Debüt des Wu-Tang-Clans aus den 90ern verglichen.

Auch Earl hat sich auf Twitter zu DOOMs Tod geäußert – er habe sogar einen Schrein gebaut, so der Rapper.

In einem Freestyle mit dem einfachen Titel „for DOOM“ hat schließlich Open Mike Eagle dem Verstorbenen Respekt gezollt. Darin erzählt er unter anderem, dass er eine Bild von MF DOOM in seinem Wohnzimmer hängen hat – aber irgendwann erkennen musste, dass es in Wahrheit gar nicht den echten DOOM zeigt. „Er hat mich wieder drangekriegt“, sagt Mike am Ende des Tracks.

Beitrag teilen: