Zum Inhalt springen

„Middle“ von Jesse Welles: Kein komplett Unbekannter

jesse-welles-middle-cover

Wer schon jetzt mit den ganz großen verglichen wird, muss irgendetwas richtig machen. Dabei hat Jesse Welles doch eigentlich gerade erst angefangen, oder?

Mit 30 Jahren der neue Stern am Singer/Songwriter-Himmel – oder gar der neue Bob Dylan, Tom Petty oder Neil Young? Die US-Medien überschlagen sich und diskutieren das Phänomen Jesse Welles, der sich vor 20 Jahren seine erste Gitarre bei Walmart gekauft und in verschiedenen Bands gespielt hat, bevor er dann vor zwei Jahren auf Solopfade umgeschwenkt ist. Dabei hat er die News des Tages in Songs gepackt und diese über TikTok veröffentlicht, was ihm zu einiger Bekanntheit und sogar zu zwei Alben verholfen hat.

Sein neues und natürlich bestes Album „Middle“ ist allerdings weniger spontan entstanden: Es wurde mit Band in Nashville bestens von Eddie Spear produziert und greift dabei die Themen etwas ausführlicher und fast schon seriös auf. Welles’ rauer Gesang und das Gespür für Songwriting wie zum Beispiel bei „Fear is the Mind Killer“ lassen ihn vor genannten Musikgöttern dann auch gar nicht alt aussehen. Mit „Simple Gifts“ und dem Titeltrack gibt es auch noch zwei Songs im Solo-Gewand, die einige als die pure Essenz des Songwriters ansehen mögen, aber letztlich ist „Middle“ ein Gesamtkunstwerk, dem man mit einmaligem Hören bei weitem nicht gerecht wird, da viele Songs erst erhört werden möchten. Dann werden sie fantastische Begleiter, die zumindest ich nicht genug hören kann.

Beitrag teilen: