„Milchzähne“: Fremdenangst in der Postapokalypse
Das Drama „Milchzähne“ ist Sophia Böschs Spielfilmdebüt. Der in einer Postapokalypse spielende Film kommt jetzt bei uns in die Kinos.
Die dystopische Postapokalypse „Milchzähne“ von Regisseurin Sophia Bösch ist die Verfilmung des gleichnamitgen Romans der Schriftstellerin Helene Bukowski.
Sophia Böschs Spielfilmdebüt „Milchzähne“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Helene Bukowski und handelt von einer autarken, abergläubischen Kommune in einer postapokalyptischen Gegenwart. Hier lebt Skalde (Mathilde Bundschuh) zusammen mit ihrer Mutter Edith (Susanne Wolff, „Sisi & ich“, „Geborgtes Weiß“). Als plötzlich ein Waisenkind in ihrem Garten steht, werden sie zur Zielscheibe des dörflichen Unmuts, denn Eindringlinge gelten hier als Unheilsbringer. Insbesondere Pesolt (Ulrich Matthes, „München – Im Angesicht des Krieges“), der Vorsitzende der Gemeinde, fordert: Das Kind muss weg. Skalde ist nun gezwungen zu entscheiden, ob sie das Kind dennoch bei sich aufnimmt oder dem Druck ihrer Mitmenschen nachgibt, auch wenn das den Tod des Kindes bedeuten kann. Warnend und atmosphärisch bedrohlich aufgeladen beschreibt „Milchzähne“ eine Gesellschaft, in der Fremdenangst die Kontrolle übernimmt – mit allen negativen Konsequenzen für die Gruppendynamik in der Dorfgemeinschaft. Die vergleichsweise farbenfrohen und gesättigten Bilder stehen dabei in starkem Kontrast zur Problematik, die im Plot verhandelt wird. Gleichzeitig erinnert der Film durch seinen minimalistische Einsatz von Streichmusik an den Folk-Horror Film „The Witch“ von Robert Eggers, der ebenfalls Elemente wie soziale Isolation und extremen Aberglauben einbindet.