„Mole“ von Poolblood: Zu spät oder gerade rechtzeitig?
Füllt „Mole“ von Poolblood die Lücke, die Snail Mail und Soccer Mommy hinterlassen haben, seitdem sie sich in popigere Gefilde begeben haben?
Natürlich kommt Maryam Said alias Poolblood ein paar Jahre zu spät: Das Debütalbum der Songwriterin aus Toronto hätte perfekt zu den frühen Veröffentlichungen von Snail Mail und Soccer Mommy gepasst. Andererseits entsteht durch die durchaus überzeugende Weiterentwicklung der Kolleginnen in Richtung Pop und Wave auch durchaus eine Lücke, die die Kanadierin zu füllen weiß: „Mole“ ist so eine verhangene Indierock-Platte, um Freitagabende daheim auf dem Bett zu verbringen und über das eigene Beziehungsleben in all seinen Facetten zu sinnieren.
„Ich wollte die unbequemen Momente in all meinen Beziehungen einfangen, über das Unbehagen schreiben und es nicht sensibilisieren“, sagt Said. Dass es dabei nicht frustrierend eintönig zugeht, sichert nicht zuletzt auch der queere Genresprenger Shamir als Produzent ab: Während rockigere Songs wie „Twinkie“ und „Voyager“ auch mal das Tempo anziehen, weiß „Shabby“ sogar mit Country-Einschlag zu überzeugen.