Zum Inhalt springen

Literaturszene: Zahlreiche Lesungen und Plädoyers für Solidarität mit der Ukraine

PEN International solidarisiert sich mit Autoren aus der Ukraine
„Nobel Laurates, writers and artists worldwide condemn Russia's Invasion of Ukraine in unprecedented Letter signed by over a thousand“ (Foto: PEN International)

PEN International hat einen offenen Brief verfasst zur russischen Invasion verfasst. Auch andere Autor:innen und Institutionen solidarisieren sich mit der Ukraine.

Der Autor:innenverband PEN International hat vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine einen offenen Brief zur Invasion veröffentlicht. Er wurde von mehr als 1 000 internationalen Schriftsteller:innen unterzeichnet. Der Präsident des Deutschlandverbandes der Organisation, Deniz Yücel, ist dabei einer der Initiatoren.

Die Mitteilung ist unter dem Titel „Nobel Laurates, writers and artists worldwide condemn Russia’s Invasion of Ukraine in unprecedented Letter signed by over a thousand“ auf der Website der Organisation abrufbar.  Inhaltlich wird vor allem uneingeschränkte Solidarität mit der Ukraine bekundet. Außerdem wird Gewalt der russischen Armee gegen die ukrainische Bevölkerung aufs Schärfste verurteilt.

Darüber hinaus wird explizit Solidarität mit ukrainischen Autor:innen, Journalist:innen und Künstler:innen bekundet. Das Recht auf Frieden, freie Meinungsäußerung und die Versammlungsfreiheit sei ein Grundrecht, das von Putin massiv attackiert werde. Nicht nur in der Ukraine, sondern in der gesamten demokratischen Welt. Als weiteren wichtigen Treibstoff für die kriegerische Gewalt machen die Verfasser:innen des Briefs auch die mediale Propaganda innerhalb Russlands aus, die sofort beendet werden müsse.

Prominente Unterzeichner:innen sind unter anderem: Simon Beckett, Margaret Atwood, Paul Auster,  Jonathan Franzen, Doris Dörrie und viele mehr.

Der internationale Verband PEN wurde 1921 in London gegründet und ermöglicht allen Autor:innen, die mindestens zwei eigenständige Publikationen aufweisen können, die Mitgliedschaft. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Bekämpfung von Verfolgung, Unterdrückung und der Zensur von Schreibenden. Zahlreiche Prominente Persönlichkeiten wirken an dem Projekt mit.

Sonderveranstaltung zur Ukraine im Thalia Theater Hamburg

Im Rahmen der Veranstaltung werden die in Hamburg lebenden Autor:innen Simone Buchholz, Karen Köhler, Monique Schwitter, Saša Stanišić sowie das Thalia-Ensemble Texte von Juri Andruchowytsch, Isaak Babel, Juri Durkot, Dmitrij Kapitelman, Tanja Maljartschuk, Oxana Matiychuk, Sasha Marianna Salzmann, Oleksii Palianychka, Katja Petrowskaja, Ljudmila Ulitzkaja, Serhij Zhadan und anderen lesen. Dabei handelt es sich um ukrainische und russische Schriftsteller:innen.

Darüber hinaus wird die ukrainische Sängerin Mariana Sadovska sowie die Pianistin Olena Kushpler die Veranstaltung musikalisch untermalen. Des Weiteren sind Live-Schaltungen zu Künstler:innen und Aktivist:innen in der Ukraine geplant.

Die Veranstaltung findet heute, am Donnerstag den 3. März, im Thalia Theater ab 20 Uhr statt. Der Eintritt ist dabei frei, Plätze können aber online reserviert werden.

Literaturhaus Köln solidarisiert sich mit ukrainischer Bevölkerung

Kölner Autor:innen werden sich am Sonntag für den Frieden in der Ukraine aussprechen. Dabei werden Texte von ukrainischen Schriftsteller:innen gelesen.

Gelesen werden unter anderen Jurij Andruchowytsch, Andrej Kurkow. Tanja Maljarschuck, Katja Petrowskaja und Natascha Wodin.

Die Texte werden von Andrea Badey, Yannic Han Biao Federer, Joachim Geil, Anke Glasmacher, Roswitha Harring, Peter Licht, Melanie Raabe, Günter Wallraff und vielen mehr gelesen.

Die Veranstaltung findet um 6. März um 19:30 im Literaturhaus Köln statt. Für den Besuch ist eine Anmeldung notwendig. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

#StandWithUkraine: Münchner Kammerspiele planen Solidaritätsaktion

Die Münchner Kammerspiele des Bayrischen Staatsschauspielhauses nehmen mehrere Veranstaltungen zur Ukraine kurzfristig ins Programm.

Zum einen eine Lesung mit Künstler:innen der Sisterhood Urkaine sowie eine Filmvorführung des Films „Bad Road“ der ukrainischen Regisseurin Natalia Vorozhbyt.

Beides wird am 6. März ab 18 Uhr im Schauspielhaus stattfinden

Zusätzlich wird am darauffolgenden Tag, dem 7. März, der Roman „Internat“ von Serhij Zhadan gelesen. Die Lesung beginnt um 19 Uhr

Deutsches Schauspielhaus in Hamburg veranstaltet Lesung ukrainischer Texte

Auch das Deutsche Schauspielhaus in der Hansestadt wird eine ähnliche Veranstaltung präsentieren. Schauspieler aus dem Ensemble des Theaters werden am 7. März Texte ukrainischer Schriftsteller:innen lesen. Der Eintritt ist dabei frei. Es können allerdings online Plätze reserviert werden.

Ukraine im Krieg – Literaturhaus Stuttgart

Den Krieg stoppen könne man nicht, so eine Pressemitteilung des Literaturhauses Stuttgart. Dennoch könne man informieren, einordnen und Stimmen hörbar machen.

Das Literaturhaus Stuttgart hat dazu mehrere Gäste eingeladen, die zum Thema sprechen werden. Etwa den Osteuropahistoriker Karl Schlögel, den ehemaligen Russlandkorrespondenten des SPIEGEL Christian Neef, Volker Weichsel, Redakteur der Zeitschrift Osteuropa, Tanja Maljartschuk, ukrainische Schriftstellerin, Viktor Martinowitsch und Sasha Filipenko, beides Autoren aus Minsk, Katharina Raabe, Lektorin des Suhrkamp Verlags, Schamma Schahadat, Professorin für Slawistik, Gitte Zschoch, Generalsekretärin des ifa und viele mehr.

Die Veranstaltung ist in drei aufeinander folgende Themenblöcke strukturiert: Einorden, Schreiben, Handeln.

Sie wird am 14. März um 19 Uhr im Literaturhaus Stuttgart stattfinden. Der Eintritt ist dabei frei. Saaltickets lassen sich online reservieren. Zusätzlich wird es einen Livestream im Internet geben.

Solidaritäts-Lesung im Maxim Gorki Theater

Abseits davon hat sich die deutsche Literaturszene auch um andere Methoden der Solidaritätsbekundung bemüht. Das Berliner Maxim Gorki Theater hat etwa eine prominent besetzte Lesung veranstaltet. Gelesen wurden dabei Texte von ukrainischen, belarussischen sowie russischen Autor:innen. Die Veranstaltung fand unter dem Titel „Sprachlos die Sprache verteidigen – Lesen für die Ukraine“ statt. Lesende waren unter anderem der Präsident des deutschen Ablegers des Autor:innenverbands PEN International, Autor und Aktivist Denis Yücel, der Publizist Max Czollek, die Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller und die jüngst mit dem Preis der Literaturhäuser ausgezeichnete Sasha Marianna Salzmann. Die Autorin wurde 1985 in Wolgograd geboren und lebte bis 1995 in Moskau. Außerdem nahm die Bachmannpreisträgerin Katja Petrowskaja teil, deren Mutter sich momentan in einem Luftschutzbunker in Kiew befindet.

 

Beitrag teilen: