„One to One“: Zappen mit John & Yoko

Regisseur Kevin Macdonald bettet mit „One to One: John & Yoko“) die beiden politischen Popstars in ihr gesellschaftliches Umfeld ein und trotzt damit ihrer Biografie etwas neues ab.
Kevin Macdonalds Dokumentarfilm „One to One“ über John Lennon und Yoko Ono beschränkt sich auf eineinhalb Jahre des Paars. Der überaus gelungene Film startet jetzt in den Kinos.
Grundsätzlich gilt: je spezifischer das Thema eines Biopics oder einer Dokumentation, desto besser der Film. Das gilt auch für „One to One“, in dem Regisseur Kevin Macdonald („Der Mauretanier“, „11.22.63 – Der Anschlag“) einem eigentlich längst auserzählten Thema – der Beziehung zwischen John Lennon und Yoko Ono – etwas Neues abtrotzt, indem er sich ausschließlich auf die anderthalb Jahre konzentriert, in denen das Paar Anfang der 1970er in Greenwich Village gelebt hat. Kurz nach der Trennung der Beatles und unter den Augen der Welt verkriechen sich die beiden in ihrem Apartment, das Macdonald immer wieder als detailgetreuen Nachbau zeigt, und schauen fern. Kurze TV-Clips setzen sich zu einem politischen Panorama der USA zusammen: Watergate, Vietnam, Black Power. Lennons und Onos politisches Engagement, so naiv es manchmal wirken mag, erscheint in diesem Kontext gleich viel dringlicher. Und noch etwas schafft der Film: den immer noch verbreiteten Hass gewisser Fans auf Yoko Ono ad absurdum zu führen. An einer Stelle wird Lennon gefragt, in welcher Form er und seine Frau erinnert werden wollen, und erwidert: „Just as two lovers“. Kein Wunder, dass Sohn Sean einer der Produzenten des Films ist.