„Pain Hustlers“: Dealer der Schmerzlosigkeit auf Netflix
Die Opioidkrise in den USA: Netflix bringt den Krimi „Pain Hustlers“ von „Harry Potter“-Regisseur David Yates mit Emily Blunt, Chris Evans und Andy Garcia in den Hauptrollen.
Die Opioidkrise in den USA wurde zuletzt häufig filmisch verarbeitet: Der Serie „Dopesick“ auf Disney+ folgte die erst im August an den Start gegangene Netflix-Serie „Painkiller“. Ebenfalls auf Netflix kann jetzt das Krimidrama „Pain Hustlers“ gesehen werden.
Während sich die Serie „Dopesick“ sehr viel Zeit nahm, Menschen aus der weißen Unterschicht dabei zu begleiten, wie sie das Opioid einnehmen, um weiter ihre Arbeit verkaufen zu können, und wie sie dabei abhängig werden, rückte die Serie „Painkiller“, in der es ebenfalls um das Sackler-Imperium Purdue Pharma geht, die Firmenmachenschaften drastisch in den Mittelpunkt sowie die späteren Gerichtsprozesse gegen die Firma. Im Zweistünder „Pain Hustlers“ jetzt geht es zwar nicht um Perdue Pharma, wohl aber um das Start-up Insys und sein neues Schmerzmittel „Subsys“, das zwar nur für Krebspatienten zugelassen war, sehr schnell aber auch an alle anderen Bevölkerungsgruppen verschrieben wurde, die aus irgendwelchen Gründen Schmerzen hatten. Diesmal werden die auf hochhackigen Schuhen gehenden und kurzberockten Vertreterinnen, die man auf die immer männlichen Ärzte loslässt, nicht karikiert, vielmehr wird mit der von Emily Blunt („Oppenheimer“, „Jungle Cruise“) gespielten Liz Drake eine alleinerziehende Mutter in den Mittelpunkt gerückt, die ihrer kranken Tochter eine gute Schule und eine ordentliche ärztliche Versorgung ermöglichen möchte. Liz schafft es innerhalb von zwei Stunden, von der gefeuerten Poletänzerin zur Chefverkäuferin eines Pharmaunternehmens aufzusteigen.
Allerdings kommen ihr irgendwann Zweifel an ihrem Tun, und sie wendet sich gegen ihren Förderer Pete Brenner (Chris Evans, „The Gray Man“, „Avengers: Endgame“) sowie gegen ihren vom Nebenrollenhelden Andy Garcia („Rebel“, „The Expendables 4“) dubios-clever gespielten Chef. Regie führte bei diesem vage nach einer wahren Geschichte aus der New York Times gedrehten Film der Fantasy-Spezialist David Yates.