Die Ermittlerin im VW-Käfer
Vielversprechender Serienstart: Mit „Goldjunge“ versteht es Paula Bach, die gesellschaftlichen Umbrüche Ende der Sechziger anhand eines spannenden Kriminalfalls zu zeichnen.
Ira Schwarz hat als Kriminalhauptmeisterin nur einen klapprigen Dienst-VW-Käfer zur Verfügung und muss ihre Berichte auf einer alten Schreibmaschine runterhacken. 1967 arbeitet sie bei der „Weiblichen Kriminalpolizei“ in Köln, ist der eigentlichen Kripo untergeordnet und nur für minderjährige Straftäter zuständig.
Nach brutalen Morden an zwei Jugendlichen zweifelt Ira, dass der vorschnell Verhaftete aus der linken Szene wirklich der Täter ist. Zusammen mit einem Journalisten ermittelt sie gegen die Vorschriften und stößt auf ein viel älteres Verbrechen. Autorin Paula Bach versteht es, die gesellschaftlichen Umbrüche Ende der Sechziger, die damalige Stellung der Frau und die Nachwirkungen von Kriegsereignissen in einem spannenden Kriminalfall zu vereinen, der durch viel Zeitkolorit und eine starke Ermittlern überzeugt. Mit „Goldjunge“ legt Paula Bach den Start einer vielversprechenden Serie vor.