„Player of Ibiza“: Feminismus für Vollpfosten
Sexisten zum Feminismus bekehren? Das meint die Serie „Player of Ibiza“ auf One, in der ARD-Mediathek und später noch im NDR natürlich absolut nicht ernst.
In der Satire Player of Ibiza (ab 10. 5. One und in der ARD-Mediathek) werden fünf Männer durch ein Feminismus-Bootkamp gejagt. Die Serie ist von der ersten Sekunde an zum Fremdschämen, aber lustig.
„Kennst du dich aus mit Feminismus? Weißt du, was das ist, Mäuschen?“
Fünf junge Deppen werden seit Jahren zum Vergnügen der Zuschauerschaft im Rahmen der Reality Show „Player of Ibiza“ auf die Insel geschickt, wo sie sich zum Honk machen dürfen und die Queen hinterher ihren Player auswählt. Doch ausgerechnet für die Jubiläumsausgabe nach neun unsäglichen Staffeln hat sich Produzent Arne (Martin Brambach, „Parlament“, „Das Begräbnis“) nicht nur in den Kopf gesetzt, dass jetzt mal der Feminismus Einzug halten müsse in die Show. Er läuft dabei auch noch zu ganz großer Form auf, was der Figur dieses Oberhonks vor allem Schauspieler Brambach zu verdanken ist. Regisseurin Amelie (Larissa Sirah Herden) kollabiert beinahe, macht dann aber mit, denn sie ist von Arne ökonomisch abhängig. Stroh in der Birne haben die Kandidaten, allen vorneweg Anthony (Emil Belton, „Die Discounter“), ein gelangweilter Erbe aus Hamburg Blankenese. Als der sexuell „nicht so aktive“ Incel Jeppe (Sammy Scheuritzel, „Legend of Wacken“) als zweiter Kandidat dazustößt, kann Schnösel Anthony nur die Nase rümpfen. Jeppe wohnt noch bei seiner Mama und hängt den ganzen Tag vor dem Computer und spielt und ist im Übrigen für die Verstaatlichung der Frau, damit er auch mal ne Chance hat.
„Player of Ibiza“ – Feminismus Edition
Während Produzent Arne sich immer weiter in seinen Feminismuswahn hineinsteigert, trifft ein Kandidat nach dem anderen vor Ort ein. Was sie alle nicht wissen: Arne macht nicht nur auf Feminismus, der Sender will auch noch sparen, weshalb es diesmal nicht nach Ibiza geht, sondern nach Buchholz in der Nordheide. Dort findet es Moderatorin Shirin (Altine Emini, „King of Stonks“) richtig scheiße, dass sie jetzt die Feminsten of Buchholz anmoderieren muss. In Hamburg trifft derweil mit Abdel (Arman Kashani, „Rheingold“) der dritte Kandidat ein, Geschäftsführer einer Donut-Kette und Möchtegernmoslem. Nach ihm rappt sich Marvin (Charles Booz Jakob) durch die Szenen, der noch im Gartenhaus seiner Mutter wohnt, das er sein Studio nennt und dort mit seinen Kumpels abhängt und kifft. Tim (Bruno Alexander, „Die Discounter“. „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“), der letzte der vorgestellten Kandidaten, spritzt sich der Legende nach heimlich Testosteron und versucht mit seinem Start-up Shaker zu verkaufen.
Player of Buchholz: Die Kandidaten wollen nicht
„Das ist der Punkt für Anthony, wo er sagt: Ich fahre wieder nach Hause.“ Anthony gibt sofort den Wortführer, als die Fünf endlich merken, dass sie nicht am Flughafen angekommen sind, sondern vor einem großen Haus in Buchholz in der Nordheide. Regisseurin Amelie hat sich genau darauf vorbereitet und setzt das Gerücht in die Welt, dass die Queen diesmal ein fetter Promi ist, und sofort sind alle Kandidaten wieder dabei. Doch das war ne glatte Lüge, nicht mal eine Queen wird es diesmal geben. Und so warten die Fünf noch immer auf ihre Queen, während sie sexistische Aktionen aus der Vergangenheit den richtigen Konkurrenten zuordnen müssen. Und während Regisseurin Amelie erfährt, dass Arne für den nächsten Tag einen feministischen Männercoach organisiert hat, kommt es im Team der Kandidaten zum ersten Showdown, als Tim entdeckt, dass Anthony auf seiner Liste von 67 Frauen, die er flachlegen möchte, auch Tims Freundin stehen hat. „Player of Ibiza“ heißt jetzt „Player of Buchholz“, eine Queen gibt es nicht mehr, die männlichen Player werden ab sofort in „Player:innen“ gegendert, und es geht nur noch um Feminismus. Es ist, also ob gleich fünft vollbeladene Eisenbahnzüge in vollem Tempo aufeinanderprallen würden. Und das ist erst der Anfang der Serie, die von den Machern der Serie „Die Discounter“ erdacht wurde.