Pöbel MC: „Pöbel Sports Tape II“ erscheint noch im März
Pöbel MC: „Pöbel Sports Tape II“ erscheint am 17. März. Die Vorabsingles „Mea Culpa“, „Diskurssex“ und „Bock auf Crime“ lassen erahnen die Reise hingeht.
Pöbel MC alias der MVP aus MVP, alias der Bildungsbürgerproll, alias der Rollkragenschläger alias der Farbverbrecher ist zurück und veröffentlicht am 17. März sein „Pöbel Sports Tape II“. Kaum ein anderer deutscher Rapper hat das Atzige so souverän kultiviert wie er, und seit Tag eins hält der Rostocker ein, was sein Künstlername verspricht: Seine Songs sind widerständig, anklagend, feiern Ungehorsam und verurteilen bräsige Satuiertheit. Der Sound ist hart, und anders als viele seiner Rap-Kollegen sind im Songkatalog des Mecklenburgers vertonte Anlageberatungsgespräche Fehlanzeige.
„Pöbel Sports Tape II“ von Pöbel MC erscheint am 17. März
Die neuesten Vorabsingles „Mea Culpa“, „Diskurssex“ und „Bock auf Crime“ lassen erahnen, dass sich dies so schnell auch nicht ändern wird. So stellt uns Pöbel MC auf „Bock auf Crime“ vor die Frage, wo Verbrechen anfängt, wo es aufhört, und vor allem, mit welchem Maß wir dieses bemessen: „Die Geschichte des Westens/Ist auch ’ne Geschichte der Verbrechen/Für den Wohlstand, den wir leben/Mussten andere Menschen knechten“, heißt es. Und weiter: „Das Kapital ist ein Verbrecher/Der Staat ist auch nicht besser/Kriminalisiert Klimaschützerinnen und Seenotretter“. In Zeiten von Lützerath und zuweilen absurden Empörungswellen über die „Letzte Generation“ ist dies ein veritables Anliegen.
Auf „Diskurssex“ stürzt sich Pöbel MC hingegen in die Widersprüchlichkeiten herrschender Debatten und stellt eine berechtigte Frage: „Was hat dich veranlasst, dich moralisch aufzuspiel’n?/Vielleicht traust du dich auch nur nicht, bei den Onkelz mit zu gröl’n“. Und mit „Mea Culpa“ kriegen die selbstgerechten Großstadtbubbles ihr Fett weg, während der Rostocker, im Video verkörpert von der Schauspielerin Şafak Şengül, „Respekt an alle, die viel machen, ohne rumzuprollen“ verteilt. Obwohl sich Pöbel MCs Sound in den letzten zwei Jahren kaum merklich weiterentwickelt hat, bleibt er lyrisch pointiert, und das kommende Album dürfte ein Fest für jeden Fan werden.