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Let there be Bach

Queenz of Piano
Queenz of Piano (Foto: Ben Wolf)

Wegen der Klassik-Interpretationen der Queenz Of Piano interessieren sich eingefleischte Klassikfans plötzlich für AC/DC.

Jennifer, die Queenz Of Piano gibt es schon seit 2013. Warum erscheint euer Debütalbum erst jetzt?

Jennifer Rüth: Unsere erste CD ist in Eigenproduktion erschienen. Das neue Album stand schon länger in den Startlöchern. Vor etwa zwei Jahren hat sich dann die Zusammenarbeit mit den Produzenten Mousse T. und Rene Möckel und ein Plattenvertrag bei EDEL Kultur ergeben. Etwa zeitgleich ein Besetzungswechsel. Ming und ich sind musikalisch einfach voll auf einer Linie. Es gibt bei uns wahnsinnig viele Parallelen: Wir haben die Hälfte unseres Lebens am Klavier verbracht, mit vielen Übungsstunden, Wettbewerben und eben Beethoven, Bach, Mozart. Aber da ist auch die andere Seite: Ich habe Jazz und Pop studiert und in meiner Freizeit Musik von Michael Jackson bis Nirvana gehört, während Ming sogar in einer Punkband gespielt hat. Jetzt verbinden wir in der Musik die beiden Herzen, die in unserer Brust schlagen.

Dann liegt der Fokus bei eurer neuen Show auch stärker auf der Musik?

Rüth: Genau, die Ausrichtung geht deutlich weg vom Kabarett und der Kleinkunst. Es ist eine Bühnenshow, bei der die Virtuosität und die Tiefe klassischer Musik beibehalten wird – nur wird es eben in die Atmosphäre eines Popkonzerts eingebunden. Wir haben unsere eigene Art, die klassischen Werke zu interpretieren, und wir arrangieren sie so, dass sie auch mit aktuellen Sounds und Beats verbunden werden. Es wird die Routine klassischer Konzerte aufgebrochen, bei denen oft eine Distanz zwischen Künstler*innen und Publikum herrscht. Natürlich wird es auch wieder Moderation geben, und wir werden die Nähe zum Publikum suchen. Durch diese Spontanität entstehen witzige und unterhaltsame Momente.

Beschweren sich nicht manchmal konservative Klassikfans, weil ihr Beethoven mit Pharrell Williams und Bachs „Toccata“ mit „Thunderstruck“ von AC/DC kreuzt?

Rüth: Eher im Gegenteil. „Thunderstruck“ haben wir auch schon im alten Programm häufiger als Zugabe ausprobiert. Oft sind dann ältere Leute nach dem Konzert auf uns zugekommen, um uns nach dem letzten Stück zu fragen. Die mochten das Stück, haben als eingefleischte Klassikfans aber nie von AC/DC gehört oder sind mit Crossover in Berührung gekommen. Es spornt uns an, dass die Offenheit immer größer wird.

Interview: Hauke Meyer

Queenz of Piano erscheint am 27 März.

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