„Resident Evil“ auf Netflix: Die Zombies heißen Nullen
Heute startet auf Netflix die Serie „Resident Evil“ nach dem gleichnamigen Videospiel. Untote machen gnadenlos Jagd auf alles Lebendige.
Der Zusammenbruch der Zivilisation in Film und Serie ist seit geraumer Zeit eines der quotenstärksten Themen, und die Produktion geht weiter. Netflix bringt die Serie Resident Evil (nicht zu verwechseln mit dem Film gleichen Namens von 2002) nach dem dem gleichnamigen Videospiel. Im Jahr 2036 ist die menschliche Zivilisation seit 14 Jahren kollabiert, von den mal über sechs Milliarden leben noch in etwa 15 Millionen. Die sechs Milliarden aber laufen als Untote durch die Gegend und machen Jagd auf alles Lebendige: Sie sind mit dem T-Virus infiziert und so etwas wie Zombies. Die Heldin der Serie Resident Evil ist Jade Wesker. Sie ist auf zwei Zeitebenen zu sehen: Einmal kurz vor dem Ausbruch der Pandemie im Jahr 2022; sie lebt mit ihrer Zwillingsschwester Billie und ihrem Vater in der Stadt New-Racoon-City in Südafrika eine Autostunde von Kapstadt entfernt, wo der Konzern Umbrella Corporation seinen Firmensitz hat und wo auch die Angestellten mit ihren Angehörigen leben.
Der zweite Handlungsstrang spielt im Jahr 2036 in London und Brighton. Jade Wesker lebt getrennt von Mann und Tochter in einem Zelt in der Innenstadt Londons. Dort betreibt sie Studien, um das Herdenverhalten der Nullen, wie man in dieser Serie die Untoten bezeichnet, zu erforschen. Sie setzt Kaninchen als Köder aus und installiert Wildkameras. Jade will wissen, ob das T-Virus sich verändert, was sie am Verhalten der Nullen erkennen kann. Doch als sie sich aus Versehen verletzt, machen die Nullen Jagd auf sie. Jade wird von einer Gruppe Plünderer gerettet, die sie an die Umbrella Corporation verkaufen wollen: Jade steht auf der Fahndungsliste des Konzerns auf Platz 1.
Resident Evil lässt in der ersten Folge des Achtteilers noch vieles bewusst offen: Was genau hat der dubiose Umbrella-Konzern genau auf dem Kerbholz? Das Veganerinnen in der Schule von New-Racoon-City Fleischesserinnen mobben und verprügeln, kann nicht alles sein. Wohl aber der Wille zur Selbstoptimierung mit allen medizinischen Konsequenzen. Am Feel-good-Medikament wird noch immer im Labor gefeilt, obwohl es schon längst auf dem Markt ist und jetzt sogar für Kinder angeboten wird. Dann kommt es in Folge eins zum großen Showdown auf beiden Zeitebenen: Im Jahr 2022 dringen Jade und Billie ins Labor von Umbrella ein, um die heimlichen Tierversuche öffentlich zu machen, wobei es zu einem Unfall mit Konsequenzen kommt. Im Jahr 2036 kommt eine Einheit von Umbrella in Brighton an, um Jade abzuholen.
Was bringt die Serie Neues im Vergleich zur schon reichlich überstrapazierten Serie „The Walking Dead“?, was zu deren Ableger „Fear The Walking Dead“ und „World Beyond? Es ist ganz klar die Suche nach den Verantwortlichen für die Virus-Apokalypse. Doch schon die erste Folge lässt befürchten, dass da nicht viel Substanzielles kommen wird. Kein Wunder, ist die Serie wie gesagt ja nach einem Videospiel angelegt. Nicht nur Zombie-ähnliche Nullen bevölkern die Erde, auch mutierte Tiere stellen eine große Gefahr für die Überlebenden dar. Im Ernstfall aber erinnern diese Monster in ihrer Computergeneriertheit an ihre Enstehung für Videorspiele, sie sind noch weit von der Anmutung des Echten entfernt. In ihrer Geschwindigkeit aber ist die Serie Resident Evil bestens fürs Bingewatching geeignet. Man möchte einfach immer weiterschauen, auch wenn das Sujet schon lange langweilt.