Residenztheater: „James Brown trug Lockenwickler“ von Yasmina Reza
Am Residenztheater gibt es ein ganz neues Stück der Autorin von „Der Gott des Gemetzels“. Geht es wieder gnadenlos zu?
Ans Residenztheater in München kommt eine Uraufführung, die uns alle freut: Das neue Stück von Yasmina Reza, gefeierte Autorin der modernen Bühnenklassiker „Kunst“, „Der Gott des Gemetzels“ und „Drei Mal Leben“ mit dem wunderbaren, für Reza ungewöhnlichen Titel James Brown trug Lockenwickler.
Premiere ist am 24. März, weitere Aufführungen sind am 26. und 30. März sowie am 10. und 22. April.
Residenztheater: Yasmina Reza mal anders
Hinter dem Titel „James Brown trug Lockwickler“ verbirgt sich ein sehr modernes Stück über Identitäten: Jacob möchte schon seit er fünf Jahre alt war, nicht Jacob sein, sondern Céline Dion. Er zieht sich an wie die kanadische Sängerin, er spricht wie sie, er will nun als junger Mann sogar mit neue Songs auf Welttournee gehen. Jacobs Eltern Pascaline und Lionel schicken Jacob-Céline in eine therapeutische Einrichtung – wo die Psychiaterin den Jungen nicht wie von den Eltern gewünscht heilt, sondern garermutigt, gar die Eltern auffordert, Jacobs neue Identität zu akzeptieren, wollen sie ihn nicht verlieren. Jacob-Céline geht es nämlich ziemlich gut, so hat er endlich einen guten Freund gefunden: Philippe, der als Weißer überzeugt ist, schwarz zu sein …
Im Gegensatz zu ihren früheren sarkastischen und bitterbösen Gesellschaftskomödien ist Reza hier ernster. Sie greift die hochaktuellen und empfindlichen Themen Individualität, Identität und (Geschlechter)Diversität mit originellen, vermeintlich absurden Prämissen auf (Philippe) – um an grundlegenden Überzeugungen und Weltbildern zu rütteln.
Regie führt der film- und theatererfahrene Philipp Stölzl (auch Bühne) der von Reza persönlich ausgesucht wurde.
Es spielen Vincent zur Linden (Jacob, Johannes Nussbaum (Philippe), Julianne Köhler (Pascaline), Michael Goldberg (Lionel) und Lisa Warner (Psychaterin).