Zum Inhalt springen

Ronya Othmann stellt zweiten Roman vor

Portraitfoto Ronya Othmann, die mit ihrem zweiten Roman „Vierundsiebzig“ auf große Lesereise geht
(Foto: Paula Winkler)

Mit einem Auszug hat sie 2019 den Publikumspreis in Klagenfurt gewonnen, jetzt geht Ronya Othmann mit „Vierundsiebzig“ auf große Lesereise.

Nach dem spektakulären Debüt „Die Sommer“ legt Ronya Othmann ihren zweiten Roman vor: „Vierundsiebzig“ ist ein Zeitzeugnis von internationaler Relevanz.

Mit einem Auszug aus „Vierundsiebzig“ hat Ronya Othmann im Jahr 2019 nicht nur den Publikumspreis beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt gewonnen: Ihr erschütterndes Protokoll über den 2014 vom IS verübten Völkermord an kurdischen Jesiden in Syrien löste bei der Jury eine heftige Debatte über das Unsägliche und die Grenzen der Literaturkritik aus. Doch ein Jahr später erschien dann mit „Die Sommer“ ein autobiografisches Romandebüt von Ronya Othmann, das zunächst die Zerrissenheit und die Identitätssuche einer Protagonistin mit Migrationshintergrund in den Mittelpunkt rückt. „Leyla ist Studentin in Leipzig, als sie die Zerstörung Aleppos und die Massaker des IS im Internet verfolgt. So ist ,Die Sommer’ von Ronya Othmann eine ergreifende Coming-of-Age-Geschichte, die ohne das Unsägliche eben leider nicht auskommt“, heißt es in der kulturnews-Besprechung von Ronya Othmanns Debüt.

Jetzt erscheint „Vierundsiebzig“

Am 12. März erscheint nun „Vierundsiebzig“ bei Rowohlt. „Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache“, heißt es am Anfang des Romans über den Vorgang des Erzählens. Ronya Othmann will eine Form finden für das Unaussprechliche, den Genozid an der êzîdischen Bevölkerung, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS.

Der Roman „Vierundsiebzig“ ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten: in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und weiter in ein êzîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Es geht darum, hinzusehen, zuzuhören, Zeugnis abzulegen, Bilder und Berichte mit der eigenen Geschichte zu verbinden, mit einem Leben als Journalistin und Autorin in Deutschland.

Ronya Othmann wurde als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-êzîdischen Vaters 1993 in München geboren. Sie schreibt Lyrik, Prosa, Essays und arbeitet als Journalistin. Für ihr Debüt „Die Sommer“ wurde sie 2020 mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet, mit dem Lyrikband „die verbrechen“ hat sie den Orphil-Debütpreis, den Förderpreis des Horst-Bienek-Preises und den Horst-Bingel-Preis 2022 gewonnen.

Ronya Othmann stellt ihren neuen Roman „Vierundsiebzig“ mit einer großen Lesereise vor

18. 3. Frankfurt, Hessisches Literaturforum im Mousonturm

19. 3. Köln, Literaturhaus

22. 3. Leipzig, UT Connewitz

11. 4. Berlin, Literaturhaus

17. 4. Kiel, Literaturhaus Schleswig-Holstein e.V.

14. 5. Karlsruhe, Jubez/Großer Saal

22. 5. Bremen, Kulturzentrum Lagerhaus

Wer sich für die Veranstaltungen mit Ronya Othmann interessiert, sollte auch die Termine von Rocko Schamoni beachten.

Beitrag teilen: