„Schwarz wie das Herz“ von Giancarlo De Cataldo
Giancarlo De Cataldos Debüt „Schwarz wie das Herz“ aus dem Jahr 1989 ist ein packender Noir, dessen Gesellschaftsanalyse leider immer noch auf aktuelle Zustände zielt.
„Schwarz wie das Herz“ von Giancarlo De Cataldo ist unser Krimitipp der Woche
Dass viele Italiener Mafiosi sind, ist ein böses Vorurteil. Aber sind sie mehrheitlich rassistisch? Die Bevölkerung der Hauptstadt Rom ist jedenfalls so bunt durchmischt wie Tutti-frutti-Eis. Nur Schwarz passt einfach nicht in dieses schöne Farbgemenge: Die Neri sollen bitte schön unsichtbar in ihren dunklen Ecken bleiben oder gleich verschwinden. Auch Anwalt und Ich-Erzähler Valentino Bruio wimmelt seinen lästigen schwarzen Mandanten Al ab, der ihn mit der Suche nach seinem Sohn beauftragen will. Bruio ist genervt und ausgelaugt. Er ist klamm bei Cash und steht gerade kurz vorm beruflichen Aus. Wenig später ist Al tot.
Bruio fühlt sich mitschuldig. Zusammen mit Freunden aus der schwarzen Community und Hackerfreund Enrico forscht er nach. Spätestens in der Villa der mächtigen Familie, die Al einst beschäftigt hat, erlebt er die grenzenlose Gier der Oberschicht, die keine moralischen Grenzen kennt. Bruio muss sich seine Integrität bewahren und einer Verlockung widerstehen, um ein schreckliches Verbrechen zu entlarven. De Cataldos Debütroman aus dem Jahr 1989 erscheint mit leichten Aktualisierungen des Autors. Ein packender Noir mit beißender gesellschaftlichen Anklage, die leider immer noch auf aktuelle Zustände zielt.
Mit „Schwarz wie das Herz“ hat es Giancarlo De Cataldo auf unsere Liste der besten Krimis im Oktober 2024 geschafft.