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„September 5“ im Kino: Die Sportredaktion und der Terror

Der Film „September 5“ mit Leonie Benesch startet in den Kinos.
Control room. Jacques Lesgardes (Zinedine Soualem) Geoff Mason (John Magaro) Marianne Gebhard (Leonie Benesch) Carter (Marcus Rutherford). Der Film „September 5“ startet jetzt in den Kinos. (Foto: Constantin Film)

Das palästinensische Attentat von München auf die isralische Mannschaft aus neuer Perspektive: Der Film „September 5“ des Regisseurs Tim Fehlbaum mit Leonie Benesch kommt in die Kinos.

Regisseur Tim Fehlbaum wirft mit seinem Film „September 5 – The Day Terror Went Live“ einen völlig neuen Blick auf auf das palästinensische Attentat auf die israelische Mannschaft während der Olympischen Spiele von München 1972. In seinem Drama, das jetzt in die Kinos kommt, steht die Sportredaktion des TV-Senders ABC im Mittelpunkt des Geschehens, denn sie befindet sich den Terroristen im Olympischen Dorf am nächsten.

Die Olympischen Spiele 1972 in München begannen als großes Friedensfest und endeten in einer Katastrophe. Am 5. September, dem zehnten Tag der Wettkämpfe, überfiel ein palästinensisches Terrorkommando den Wohnkomplex der israelischen Ringermannschaft und nahm elf Mitglieder als Geiseln. Die ganze Geschichte bis hin zum tragischen Ende des gescheiterten Befreiungsversuches ist bekannt. Der deutsche Regisseur Tim Fehlbaum zeigt jetzt in „September 5 – The Day Terror Went Live“ das historische Geschehen aus einer völlig neuen Perspektive: Das Team des US-Fernsehsenders ABC wird von den Ereignissen, die sich in unmittelbarer Nähe ihres provisorischen Studios abspielen, völlig überrumpelt. Sportreporter, die eben noch über die Schwimm- und Fechtwettbewerbe berichtet haben, müssen ein Selbstverständnis als politische Berichterstatter entwickeln und als Beobachter aus der ersten Reihe berichten. Es kommt zu Ränkespielen innerhalb des Teams und Konkurrenzkämpfen mit anderen Sendern. Dramatisch wird es, als die Journalisten realisieren, dass die Terroristen über die TV-Geräte in Echtzeit mitverfolgen, was außerhalb des Olympischen Dorfes geplant wird. Mitten in diesen turbulenten Stunden versucht die deutsche Dolmetscherin Marianne (Leonie Benesch, „Der Schwarm“, „Das Lehrerzimmer“) zwischen allen Seiten zu vermitteln. Ohne Effekthascherei und unnötige Erzählstränge hat Regisseur Tim Fehlbaum („Hell“, „Tides“) seinen Film eher als einen Medienthriller angelegt und die Konflikte der handelnden Personen beleuchtet. Auf eine klare Aussage oder gar Position angesichts der aktuellen politischen Lage im Nahen Osten verzichtet das dichte Kammerspiel weitgehend. Dass der Kinostart mehrfach verschoben wurde, ist aber sicher ein Indiz dafür, wie aufgeladen das Thema ist.

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