„Shrinking“ auf Apple Tv+: Ein genervter Therapeut greift ein
Auf Apple TV+ startet die Comedyserie „Shrinking“ mit Jason Segel in der Rolle eines Therapeuten, der den Tod seiner Frau nicht überwindet.
Ist es Comedy, Drama, Dramedy? Das weiß man bei US-Serie oft nicht so genau. Die Serie Shrinking (ab sofort auf Apple TV+) zeigt uns den von Jason Segel gespielten, verletzlich-tollpatschigen Therapeuten Jimmy Laird, der nach dem Unfalltod seiner Frau seine Trauer nicht überwinden kann und nur noch depressiv und wesensverändert durch die Welt geht und damit sein Umfeld nervt. Im Privatleben seltsam über die Stränge schlagend und die Tochter vernachlässigend und als Therapteut von den Problemen seiner sich nicht entwickelten Patienten nur noch genervt, greift er eines Tages in den Therapiesitzungen ein und verlangt ultimativ von den ihm anvertrauten Menschen, dass sie sich ändern müssten, wenn er sie weiter therapieren solle. Eine Frau verlässt darauf hin ihren Mann, und ein traumatisierter Soldat, der im Privatlegen oft gewalttätig wird, steigt in den Ring und lässt sich verpügeln. Der von Harrison Ford gespielte Chef des Zentrums für Verhaltenstherapie ist nicht erfreut, fürchtet er doch drastische Konsequenzen für die Firma, denn was Jimmy Laird da tut, verstößt ganz klar gegen das Gesetz.
Aus den gleichen Gründen, aus denen man Shrinking nicht eindeutig in ein Genre einordnen kann, ist die Serie so gut. Klar, der Trend zu stark menschelnden US-Serien ist eindeutig, und oft führt dieser Trend nicht zu guten neuen Geschichten. Doch hier ist das anders. Schwarzhumorige Dialoge wechseln bruchlos zu absolut ernsten, und plötzliche Twists, die das ganze Genre der Serie fast zum kippen bringen, lassen nie Langeweile aufkommen. Verantwortlich für diesen hervorragenden Mix sind neben Jason Segel selbst, der die Serie entwickelte, auch Bill Lawrence und Brett Goldstein („Ted Lasso“, „Scrubs – Die Anfänger“).