„Star Eaters Delight“ von Lael Neale: Dualitäten des Lebens
Auf „Star Eaters Delight“ erinnert Lael Neale an die 60er- und 70er-Jahre – wenig überraschend, dass die Sängerin weiterhin auf ihr Tastenhandy setzt.
„Remember dancing, remember magic“: Lael Neale zelebriert mit ihrem neuen Album das volle Auskosten des Lebens in all seinen Dualitäten. Stadt und Land, Alleinsein und Beziehung, Mensch und Technologie. „Star Eaters Delight“ lebt vor allem vom analogen, träumerischen Pol der Vergangenheit: Neales Joni-Mitchell-Stimme schwebt über der markanten Hammond-Orgel durch ein unsichtbares Grammophon. Ein Klang, der an die Musik der 60er und 70er Jahre erinnert – und besonders prägnant ist diese Rückführung bei „Must be Tears“ und „No Holds barred“.
Neale nutzt noch immer ein Tastenhandy, und sie begründet ihren Minimalismus mit der Maxime, die persönliche Freiheit über materielle Güter zu stellen. Mit „In Verona“ nimmt sie sich zudem die Freiheit, ihre Musik auf acht Minuten auszuweiten. Diese Unbeschwertheit könnte der Grund sein, weshalb sie den Geist vergangener Dekaden so authentisch und belebend verkörpert. Dazu schreibt sie bildhafte, poetische Zeilen wie „There’s no way we can ignore the way the stars lay in the smoke this morning“ („Lead me blind“).