„Stehlen, Schimpfen, Spielen“ von Barbi Marković

Sie hat den Preis der Leipziger Buchmesse 2024 gewonnen – und jetzt liegt mit „Stehlen, Schimpfen, Spielen“ ein Buch von Barbi Marković vor, das zugleich Remix und Best-of ist.

„Stehlen, Schimpfen, Spielen“ von Barbi Marković ist unsere Buchempfehlung der Woche

Barbi Marković hat noch zwei Wochen, um eine Poetikvorlesung vorzubereiten. Quasi in Echtzeit sehen wir zu, wie sie am Schreibtisch sitzt und nach den richtigen Worten sucht. Ihr Text wird Rückblick und Manifest zugleich: über ihre Anfänge, als sie Thomas Bernhards „Gehen“ als „Ausgehen“ geremixt hat, damals noch auf Serbisch, und über das zweisprachige Schreiben an sich. Über das prekäre Leben als Kellnerin in Wien. Über Horrorgeschichten mit Micky und Minnie Maus, eine Erzählung, die zugleich ein Walkthrough durch ein Videospiel ist, und einen Roman im Stil eines Tabletop-Rollenspiels.

Klar, dass auch in „Stehlen, Schimpfen, Spielen“ selbst allerlei Wände durchbrochen werden und die entstehende Poetikvorlesung als Gegenüber in Erscheinung tritt. Mit Witz und Einfallsreichtum und immer wie ganz nebenbei demonstriert Marković, was jenseits von Genregrenzen und Geschmackskonventionen alles möglich ist. Und wer selbst nach Inspiration sucht, um Autor:in zu werden, bekommt von ihr wertvolle Tipps. Vielleicht der wertvollste: „Sei schlecht in allem, aber am wenigsten im Schreiben.“

Hat es Barbi Marković mit „Stehlen, Schimpfen, Spielen“ auf unsere Liste der besten Bücher im Juni 2025 geschafft?