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„Sunshine and Balance Beams“ von Pile: Schaurig Schöner Postcore

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Von Geschrei über Spoken Word bis hin zu groovy Slowcore – Pile erfinden sich auf „Sunshine and Balance Beams“ mal wieder völlig neu.

Es gibt Bands, die ein grandioses Album raushauen, und man fragt sich, wo die denn all die Jahre waren – aber bei dem Bostoner Quartett Pile kommt „Sunshine and Balance Beams“ einfach genau zur richtigen Zeit. Die Band hat sich über die Jahre mehrmals gehäutet: Am ehesten passt sie heute in die Schublade „Postcore“, obwohl sie dafür ziemlich heterogen daherkommt und mit einer Produktion aufwartet, die Steve Albini aus dem Grab heraus lächeln lässt. Über allem steht der eindringliche Gesang von Rick Maguire, der wie in „Deep Clay“ auch mit Spoken Word oder Geschrei variiert wird.

Der beste Song heißt „Born at Night“ und zeigt die ganze Dynamik der Band, fängt ruhig und atmosphärisch an und steigert sich mit Trommelwirbel zu einer Intensität, dass es einem kalt den Rücken runter läuft. Es kommen sogar Streicher zum Einsatz, bevor alles plötzlich abbricht und der Anfang wieder aufgegriffen wird. Überhaupt lassen sich Pile nicht nur bei diesem Song Zeit, was der Musik richtig gut tut, und so geht es bis zum 8,5-minütigen „Meanwhile outside“, das gleich im Anschluss kommt und herrlich groovender Slowcore ist. Pile sind im besten Sinne sperrig und strotzen vor Ideen, die erstmal erarbeitet werden wollen, bevor sich das Album in vollem Glanz zeigt. Dafür wird es nie langweilig und zählt für mich zu den besten „härteren“ Alben des Jahres.

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