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„SweetFace Killah“ von Infinite Coles: Disstrack an den Vater?!

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Infinite Coles verarbeitet auf seinem Debütalbum „SweetFace Killah“ persönliche Konflikte in technisch versierten Raps und verbindet 90er-R’n’B, House und Neosoul.

Von einem anderen Rapper als schlechter Vater geoutet zu werden, ist schmerzhaft – wie etwa Drake vor einigen Jahren dank Pusha T erfahren musste. Umso schlimmer, wenn der Disstrack vom eigenen Sohn stammt. Denn wenn Infinite Coles gleich im Opener seines Debütalbums seinen entfremdeten Erzeuger für dessen Homophobie kritisiert, meint er damit niemand anderes als Wu-Tang-Urgestein Ghostface Killah: „Is it me?/Am I not your cup of tea?/Are my pants not low/Like your self esteem?/Do I need to fuck a bitch/Just so you could see?“

Dass er diese Zeilen technisch überlegen wegrappt, kann als zusätzliche Spitze gegen Ghost gesehen werden, denn für den Rest von „SweetFace Killah“ orientiert sich Infinite weniger an HipHop als an 90er-R’n’B („Dad & I“), queerem House („Boots Ballroom C*NT Mix“) und Neosoul-Balladen („Body strong“). Gut so, denn wäre er lediglich der verlorene Sohn einer Rap-Ikone, würde das für eine spannende Geschichte sorgen, aber noch lange nicht für ein gutes Album. Doch Infinite Coles erweist sich auf seinem Debüt nicht nur als vielseitiger, stimmgewaltiger Sänger, sondern auch als reifer Künstler, der Schmerz und Ablehnung in kathartische, lebensbejahende Musik verwandelt.

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