The Aristocrats: „You know what…?“
Es ist nahezu unmöglich, den Sound dieser Supergroup zu beschreiben. Da muss Gitarrist Guthrie Govan schon selbst ran.
Guthrie, nach einer Auszeit von „The Aristocrats“ seid ihr jetzt mit dem neuen Album „You know what…?“ wieder auf Tour. Gab es Überraschungen nach der für euch ungewöhnlich langen Trennung?
Guthrie Govan: Ich denke, das Überraschungselement steckt vor allem in dem, was jeder von uns geschrieben hat. Ich glaube, niemand hat ein irisches Trinklied von Marco, einen an die Beatles erinnernden Popsong von Bryan oder eine düstere Ballade von mir erwartet. Wir alle sind scharf darauf, neue Musik für das Trio zu finden, anstatt das, was wir vorher schon gemacht haben, wieder neu aufzurollen.
Ihr treibt Kritiker in den Wahnsinn, weil man mit Genrebegriffen wie Prog bei euch nicht weiterkommt. Wie würdet ihr selbst euren Sound beschreiben?
Govan: Einerseits scheint es, als würde eine Art Telepathie oder gegenseitiges Verständnis aufkommen, wenn wir improvisieren. Auf der anderen Seite sind wir alle davon besessen, richtige Songs für unsere Band zu schreiben und sicherzustellen, dass wir auch den Spaß an der Musik übermitteln. „The Aristocrats“ werden als Prog angesehen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das die beste Beschreibung unserer Musik ist. Wir suchen noch nach einem Ausdruck, um unsere Musik zu beschreiben. Vielleicht ist Rock Fusion am passendsten.
Habt ihr darüber nachgedacht, in Zukunft auch mal mit Gesang zu arbeiten? Wie wäre es etwa mit Dave Grohl, Erykah Badu oder Kendrick Lamar?
Govan: Diese Auswahl ist … unerwartet. Ich bewundere diese drei Künstler*innen aus ganz unterschiedlichen Gründen, besonders Kendrick Lamars aktuelle Projekte finde ich interessant. Aber um ehrlich zu sein haben wir nicht wirklich die Absicht, Sänger*innen in unsere Arbeit zu integrieren. Ich finde unsere Instrumentalmusik hat etwas erfrischend Befreiendes. Und es gefällt mir, dass wir unser Repertoire überall auf der Welt spielen können, ohne dass Sprachbarrieren die Erfahrung für das Publikum beschränken.